Bei dem Namen Rick Wakeman denken viele Fans sofort an Yes, anderen schaudert es, wenn sie an die in den 90ern entstandenen „Wellness“-CDs denken. Am 2. Juli 2009 trat Rick Wakeman im Rahmen des Lugano Estival Jazz auf. Im Mittelpunkt stand hier der Solokünstler Rick Wakeman in den 70er Jahren.
Der Löwenanteil bestand aus Auszügen seiner drei Referenzwerke Journey to the Center of the Earth, King Arthur und The six Wives of Henry VIII. Dazu kam unter anderem ein Beatles-Medley und ein Stück aus dem zu Unrecht sehr selten genannten Olympiade-Soundtrack White Rock, wobei ich dort nicht das sehr ruhige „After the Ball“ ausgewählt hätte.
Auf eine Band verzichtete Wakeman ebenso, wie auf einen Lead Sänger. Er saß am Flügel, begleitet vom Orchestra della Svizzera italina und dem Coro Cleriere del Conservatio della Svizzera italina, der aber nicht die eigentlichen Gesangspassagen der Alben intonierte, sondern eher wie ein Instrument wortlose seine Stimme erhob.
Zusammen mit dem stimmungsvollen Ambiente eines historischen Platzes in Lugana bot diese Open Air Inszenierung einen fantastischen Rahmen für die opulenten Kompositionen des Ex-Yes-Keyboarders. Gerade bei den genannten Alben wurde man dabei mehr als gerecht. Sänger und Band fehlten nicht eine Sekunde lang.
Mit Auftritten wie diesem erhebt Rick Wakeman den Anspruch als klassischer Komponist genauso ernst genommen zu werden, wie als Rockmusiker.