The Ex & Brass Unbound
Enormous Door
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The Ex sind bereits seit 1979 unterwegs und haben in den unterschiedlichsten Formationen bis jetzt 20 Alben und ettliche Singles und EP´s veröffentlicht. Die in Holland beheimatete Band, in der mit Terry Hessels inzwischen nur noch ein Urmitglied spielt, legt nun mit der Brass Band Brass Unbound ein neues Album Namens Enormous Door vor, welches auch nicht die erste Zusammenarbeit beider Bands ist.
Auch wenn Wikipedia die Musik der Band neden den Texten als eher zweitrangig wertet, muss man beiden Bands auf dieser Veröffentlichung eine hohe musikalische Grundqualität attestieren. Natürlich sind die Wurzeln von Tje Ex noch immer deutlich zu spüren, heftige Bassläufe und rock – punkige Gitarren. Jedoch liegt ein großer Fokus auf den Rhythmen. So stellt sich der Opener “Last Famous Words“ als melodie beseelter Rocker da, getrieben von erst langsamer, dann manischer Rhythmusarbeit. Die Brassband übernimmt im Grunde den Punk der Gitarren, arbeitet sie doch zunächst im Hintergrund um zum Finale Ihre ungezügelte Soundgewalt über den Song zu bringen.
“Every Sixt his cracked“ ist dann musikalisch irgendow zwischen Wave und Rock angesiedelt. Ein treibender, manischer Bass und Schlagzeuglauf, selbst die Gitarre knarzt Rhythmus hinzu. Unheilschwanger schwebt anstelle von Keyboards dann die Brassband ein und erzeugt so beängstigende Atmosphäre, die hier eingestzten punkrockigen Gitarren passen hervorragend. Joy Division mit Brass Band! Nicht vorstellbar: hört es Euch an.
“Belami Benna“ gibt dann wieder mehr Gas mit einem typischen Funkound verquirlt mit Countryanleihen. Darüber gibt es exotischen Gesang, und somit weiss der Hörer gar nicht mehr was er gerade hört. Doch ist diese obscure Mischung äußerst feurig, explodiert im Refrain förmlich und macht einfach nur Lust auf POGO.
Mit “Red Cow“ hämmert der Rhythmus wieder los, manisch treiben die Perkussionen über denen sich die Brassband fast gezähmt auslässt. Schräge Gitarren fetzen zerreißen den friedlich scheinenden Sound. Sanfte Kakophonie mit Stil. Nach einem weiteren eher punkigen Song rockt und grooved “Bycicle Illusion“ über 7 Minuten wieder mit rhythmischen Gitarren, einer unglaublich straffen Rhythmik und herrlichen Brass Sounds. Wer zu diesen kongenial groovenden 7 Minuten seine Füße still halten kann ist entweder taub oder tot. Die immer stärker ausufernden Brassounds kann man nicht mögen, man hasst Sie oder liebt sie.
Auf den letzten beiden Tracks bricht dann der Anarcho Punk der Band wieder durch, oder ist es doch inzwischen schon mehr Avantgarde. Zerhackte, kreischende, jauldende Gitarren begleitet von ebensolchen Brassounds, getragen von dem eben schon erwähnten straffen Rhythmus. Ein Tanz auf dem schmalen Grad zwischen hoch melodiös und Kakophonie. Ich wiederhole mich, diesen Sound mag man nicht, man hasst Ihn oder liebt Ihn.
Mn merkt den beiden Bands Ihre große erfahrung an, mit Enormous Door“ legen sie ein kleines Meisterwerk ohne Ausfall vor. Die enorme Energie, die von diesen Musikern Live ausgestrahlt wird, kann ich mir gar nicht vorstellen, würde sie aber gern mal erleben.
Klare Empfehlung an Rock und Jazzfans mit offenen Ohren.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Last Famous Words | 5:56 |
2 |
Every Sixth is cracked | 6:29 |
3 |
Belmi Benna | 4:32 |
4 |
Red Cow | 3:28 |
5 |
Our Leaky Homes | 4:21 |
6 |
Bicycle Illusion | 7:04 |
7 |
We are made of places | 5:20 |
8 |
Theme from Konono No. 2 | 7:08 |
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Besetzung |
The Ex:
Andy Moor: Gitarre, Bariton Gitarre
Terrie Hessels: Gitarre, Bariton Gitarre
Arnold de Boer: Gesang, Gitarre, Sampler
Katherina Bornefeld: Schlagzeug, Gesang
Brass Unbound:
Mats Gustafsson: Bariton saophon
Ken Vandemark: Tenor & Bariton Saophon, Klarinette
Wolter Wierbors: Trombone
Roy Paci: Trompete
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