Bei Prairie Harvest handelt es sich um eine Art „Best of“ mit Liedern aus der Feder vom amerikanischen Singer/Songwriter, Produzent, Schriftsteller und Schauspieler Chet Nichols. Es sind die besten Songs aus 6 (von bisher 16 veröffentlichten Alben) verschiedenen CDs enthalten.
Es geht zunächst auch richtig gut mit einem feinen Folk und Folkrock los. Hier hat Chet Nichols mit Stephen Barncard zusammengearbeitet, der auch den Gesang beisteuerte. Die ersten Songs haben Anklänge an Tim Buckley oder Nick Drake und sind auf höchstem Niveau angesiedelt. Vor allem gleich der erste Song – mit Nicky Hopkins am Piano, Pete Sears am Bass und Dave Garibaldi an den Drums – ist ein richtiger Kracher.
Leider wird nicht durchgehend auf diesem Niveau musiziert. Die zweite Hälfte der CD widmet sich von Chet Nichols komplett alleine eingespielten CDs („Lucky Man“, „Modern Progress“ und der aktuellen CD „Walking in Circles“). Und hier wird dann eher Country und Folk auf Schlagerniveau geboten. Alles ist zu belanglos eingespielt und produziert. Hier fehlt einfach die Interaktion mit anderen Musikern.
Prairie Harvest ist daher eine sehr zwiespältige Veröffentlichung. Die erste Hälfte richtig gut – hier würde man sich sehr viel mehr wünschen – die zweite Hälfte belanglos. Schade, denn Chet Nichols hat gezeigt, dass er es deutlich besser kann.