108 ist eine Welle von Krach, purem Noise-Gitarrengeschrabbel, mehr als diffus und chaotisch. Robert Fish grölt, die Gitarre arbeitet an endlosen Disharmonien, der Bass treibt und Tom Hogan am Schlagzeug macht das Hardcoregehabe komplett.
So einfach ist es dann aber doch nicht. Bisweilen möchte ich den vier Jungs aus Kalifornien sogar deutliche songschreiberische Qualitäten attestieren. Der Titel "We Walk Through Walls" ist das beste Beispiel für die Art und Weise, wie eine Hardcorecombo auch zu Werke gehen kann. Hier präsentieren sich alle Musiker von ihrer musikalischsten Seite, die Gitarre weiß durch gut abgestimmte Sounds zu beieindrucken. Die leicht geshuffleten Beats des Schlagzeugers paaren sich gut mit den hinreißenden Tempowechseln (die auch in vielen anderen Nummern zu hören sind). Der Gesang darf sich auch wirklich so nennen. Er trägt tatsächlich musikalisch zum Geschehen des Songs bei. Schon beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, wie kompromisslos die Hardcoreszene sonst scheint.
Hut ab vor diesem Knaller, der sich hinter anderen aktuellen Veröffentlichungen nicht zu verstecken braucht.