Musik an sich


Editorial

Die Ankündigung des ZDF, die „Lustigen Musikanten“ aus dem Programm zu nehmen, um so mehr Sendezeit für ein jüngeres Publikum zu gewinnen, hat bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlager und Volksmusik den Diskriminierungs-Alarm ausgelöst. Von Trude Unruh von den Grauen Panthern hat man massive politische Unterstützung bekommen. Bevor die kleine Partei in den Weiten des Sommerlochs unbeachtet vor sich hindümpelt, hat sie offenbar schnell auf dem lustigen Musikdampfer der Schlagerindustrie angeheuert, um gemeinsam gegen die „Beleidigung“ all jener zu streiten „die Deutschland nach dem Krieg aufgebaut haben“ (Unruh). Liebe Frau Unruh, auch aus dieser Generation soll es viele geben, die bei der Volksmusik nicht automatisch einschalten und die sich nicht herabgesetzt fühlen, wenn Marianne und Michael auf Sendepause gehen.

Die Schlagerbranche hat natürlich ein vitales Interesse daran, ihre Dudelware auch weiterhin in bunt-biederer Showverpackung zu promoten. Zwölf Termine gehen ihr durch eine Streichung flöten – gefühlt sind es allerdings mindestens doppelt so viele.

Liebes ZDF! Liebe ARD! Schaut doch bitte mal bei uns vorbei. Unser breites Angebot im Berichts- und Reviewteil sollte genügend Anregungen für die zukünftige jugendfrische Programmgestaltung bieten. Ich möchte da nur auf Cristin Claas und Neurosis oder auch das spannende Interview mit In this Moment hinweisen.

Wie wär’s einmal mit einer Metal-Show zur besten Samstagabendzeit? Oder mit einer Hard-Rock-Revue? Country-Classics? Gospel-Gigs? Unsere Experten stehen für eine Beratung jederzeit zur Verfügung. Oder bringt doch mal im Hauptprogramm die wirklich interessante Klassik, nicht nur die schlagerkompatiblen Major-Sternchen. Als Gegenstück zu Elke Heidenreichs Leseecke wäre eine Hörshow, z. B. mit Harald Schmidt, angesagt. Wir können uns dann auch gut vorstellen, auf eine Diskiminierungsklage zu verzichten.-Show zur besten Samstagabendzeit? Oder mit einer Hard-Rock-Revue? Country-Classics? Gospel-Gigs? Unsere Experten stehen für eine Beratung jederzeit zur Verfügung. Oder bringt doch mal im Hauptprogramm die wirklich interessante Klassik, nicht nur die schlagerkompatiblen Major-Sternchen. Als Gegenstück zu Elke Heidenreichs Leseecke wäre eine Hörshow, z. B. mit Harald Schmidt, angesagt. Wir können uns dann auch gut vorstellen, auf eine Diskiminierungsklage zu verzichten.

Georg Henkel