Jeff Martin
Live in Dublin
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Info |
Musikrichtung:
Akustik Rock, Singer/Songwriter
VÖ: 05/2007
(JMartinMusic)
Gesamtspielzeit: 71:04
Internet:
http://www.jeff-martin.net
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Ein neues Jahr, ein neues Livealbum des ehemaligen The Tea Party-Kopfes Jeff Martin. Aufgenommen wurde die 12 Songs umfassende CD Live in Dublin am 17. Februar diesen Jahres im Sugar Club, mitten im Herzen der irischen Hauptstadt. Aufmerksame Leser können sich vielleicht noch an den Livebericht dieses Konzerts in der Märzausgabe erinnern. Anders als das Ende letzten Jahres veröffentlichte Live at Brisbane wurden die Lieder dabei nicht vom Toronto Tabla Ensemble bzw. Ritesh Das begleitet, sondern der ehemalige Hothouse Flowers-Musiker Wayne Sheehy stand Jeff Martin tatkräftig an seinem abenteuerlichen Schlagzeug-/Percussionset zur Seite.
Mit einem Blick auf die Setlisten der beiden Livealben und ihrem Mix aus Solostücken, Tea Party-Songs und Coverversionen (u.a. Daniel Lanois’ „I love you“ und Leonard Cohens „Hallelujah“) wirken die CDs auf den ersten Blick relativ identisch, doch vom Charakter her unterscheiden sie sich sehr. Während „Live at Brisbane“ durch das Mitwirken der Weltmusikformation The Toronto Table Ensemble ziemlich groß und nach Weltmusik klang, wirkt „Live in Dublin“ wesentlich intimer und erinnert einerseits mehr an klassischen Singer-/Songwriter-Sound, während Wayne Sheehy den akustischen Songs einen gewissen rockigen Charakter verpasst. Beides steht den gespielten Songs sehr gut und macht sie zu einem echten Genuss.
Sei es das schmissige und immerjunge „The bazaar“, der besinnliche Doppelschlag „I love you“/„The messanger“, das instrumentale „Winter soltice“ (incl. CSN&Y’s „Love the on you’re with“), das mit Tin Whistle und Bodhran eingefolkte „Lament“ oder der immer wieder mitreißende „Black snake blues“ (beste veröffentlichte Version bisher). Sehr begeistern können auch die reduzierten Versionen von „The kingdom“ und dem ewigen Klassiker „Sister awake“, mit integriertem Trommelduell am Ende. Man merkt Jeff Martin den Spaß an, welchen er auf der Bühne hatte und man kann die Leidenschaft die er dort versprüht regelrecht durch die Lautsprecher fühlen. Die Tatsache, dass die einzelnen Nummern nicht immer nur der Vorlage nachgespielt werden, sondern auch etwas variiert werden und darüber gejammt wird unterstützt diesen Eindruck. Auch die Aufnahmequalität kann sich hören lassen, auch wenn sie vielleicht noch ein wenig klarer sein könnte.
Das alles macht Live in Dublin zu einem wunderbaren Livealbum, auch wenn man sich langsam wünscht Jeff Martin würde wieder etwas wirklich Neues präsentieren. Nur eine Tatsache stört den Hörfluss gewaltig: Nach fast jedem Lied wird ausgeblendet. Dies wirkt so, als würde jeder Song aus einem anderen Konzert stammen und die Illusion einem kompletten Auftritt beizuwohnen ist dahin, auch wenn man es tatsächlich tut. Dafür gibt es auf jeden Fall einen Punkt Abzug. Aber ansonsten gibt es glücklicherweise nichts zu bemängeln. Für Jeff Martin- und Tea Party-Fans ist diese CD Pflicht. Auch Fans akustischer Musik sollten auf jeden Fall zugreifen. Erhältlich ist das Album ausschließlich über die Homepage von Jeff Martin für 15,- EUR + Versand (wird aus Irland verschickt).
Wer durch Live in Dublin auf den Geschmack gekommen ist, kann sich auf den Herbst freuen. Denn im September wird Jeff Martin erstmals auch in Deutschland mit ein paar Soloshow zu sehen sein (s. Tourdaten). Sollte man sich nicht entgehen lassen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | The bazaar | 4:48 |
2 | Requiem | 4:03 |
3 | Hallelujah | 5:09 |
4 | I love you | 5:25 |
5 | The messanger | 7:02 |
6 | Oceans | 5:01 |
7 | Winter soltice | 5:28 |
8 | Lament | 8:45 |
9 | Black snake blues | 7:06 |
10 | In this time | 3:26 |
11 | The kingdom | 6:09 |
12 | Sister awake | 8:38 |
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Besetzung |
Jeff Martin (vox, git) Wayne Sheehy (perc)
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