The (International) Noise Conspiracy
Armed Love
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Endlich steht auch das dritte Album der (International) Noise Conspiracy in den Läden – und es ist eine echte Bombe. Die radikalen Schweden zogen dieses Mal mit einem der bekanntesten Produzenten mit Alliteration im Namen ins Studio. Es war lange kein Geheimnis mehr: Rick Rubin war der Mann, der den Juwel dann doch zum Diamanten schleifen wollte und sollte und machte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch wenn die schmucke Sara an der Orgel leider vermisst wird konnte man sich doch zumindest fürs Studio die Legende Billy Preston anlachen. Dann dürfen wir noch den hervorragenden Jazz-Saxophonisten Jonas Kullhammar nicht vergessen, mit dem die Noise Conspiracy bereits letztes Jahr auf dem Jazz-Festival in Oslo hübsch zusammengespielt hat.
Das Drumherum wäre abgehakt, gehen wir ans Eingemachte. T(I)NC legen mit Armed Love nicht nur textlich sondern auch musikalisch ein deutlich direkteres Album vor als sie das mit A New Morning, Changing Weather getan haben. Ganz klar ist, dass dieses Album weitaus mehr Leute ansprechen wird, aber genau das ist es, was die Band will.
Picasso hat gesagt, dass schlechte Künstler imitieren, während große Künstler stehlen. Demzufolge müssen T(I)NC auf alle Fälle ganz große Künstler sein. Sie klauen bei MC5, The Stooges, Turbonegro, ..., verwenden Pop-Melodien, die gleich ins Ohr gehen, schnappen sich Slogans wie „You make plans, we make history“ von den Anti-Globalisierungsdemonstrationen in Genua 2001 oder münzen Crimeth.inc’s „Days Of War, Nights Of Love“ doch einfach mal zu “Armed Love“ um. Aber der Punkt ist, dass man an keiner Stelle des Albums nur ein bisschen das Gefühl hat, dass es sich hier nicht um The (International) Noise Conspiracy handelt. Diese Band zeigt wie es geht, nicht wie jemand zu klingen, sondern dessen Sound einfach zu stehlen.
Wenn ich die CD einlege habe ich auch nach wirklich häufigem Hören immer noch das Bedürfnis möglichst sechs Songs gleichzeitig anzuhören. Der einzige Kritikpunkt ist wohl die Tatsache, dass die Songs alle recht ähnlich klingen, jedoch ja immer nur für den, der das Album zum ersten Mal hört, danach singt man jede Zeile mit und sieht sich in Gedanken schon die Molotov-Cocktails über die Straßen werfen. Revolution wurde nie sexier verkauft!
Kevin Kirchenbauer
Trackliste |
1. A Small Demand 2. The Way I Feel About You 3. Let’s Make History 4. The Dream Is Over 5. All In All 6. Black Mask 7. Communist Moon 8. This Side Of Heaven 9. Like A Landslide 10. Armed Love |
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Besetzung |
Dennis Lyxzén (v) Lars Strömberg (g) Inge Johansson (b) Ludwig Dahlberg (d)
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