Wenn ich ökonomischer Weise gleichzeitig eine manuelle und eine geistige Tätigkeit durchführe, Abwaschen und Rezensions-CDs Hören, verlässt meine Frau in der Regel fluchtartig den Ort des Geschehens. Als die Belle and Sebastian-Single auflag, blieb sie mit dem Kommentar: „Das klingt ja mal ganz nett.“ (Tipp am Rande: Frau abwaschen lassen und zum Rezensieren ganz lässig mit einer Flasche Bier ins Wohnzimmer zurückziehen, hähä... Anm.d.Red.)
Das war nicht als Kompliment zu verstehen. Das Etikett „nette Popmusik“ ist so ziemlich das vernichtendste Urteil, das man sich denken kann. Es impliziert den Innovationsgehalt einer Kanzlerrede und eine Halbwertszeit, die sich in Minuten bemisst. Und damit hatte meine Frau Recht.
Books ist unaufdringlich und stört nicht. Beim Opener erweckt das Duo mit dem an Stretch (“Why did you do it“) erinnernden Riff einmal kurz Interesse. Dann wird noch irgendein Oldie aus den 70ern(?) zitiert. (Das Zitat fehlt bei der Wiederholung des Tracks als Instrumental-Version am Ende der Single.) Und das war’s. Und das ist viel zu wenig.
Na ja – zusätzlich gibt es im Multimedia-Anhang noch das Video zu “Wrapped up in Books“ und ein kleines Videospiel mit einem Bücherwurm. Ist auch „nett“.