Heart of Fire
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Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Gesang und die Gitarre das akustische Gesicht einer Band bilden. Im Fall von Ally Venable liegt beides in einer Hand – in der von Ally, die auch fast alle Titel geschrieben hat. Lediglich der von dem 1893 geborenen Perry Bradford geschriebene „Hateful Blues“ (im Original 1924(!) von Bessie Smith eingesungen) und die Bill Withers-Nummer „Use me“ sind Fremdkompositionen. Zwei Mal erscheint Lance Lopez und einmal Devon Allman als Co-Autor.
Zwei Mal holt sie sich auch Lead Gitarristen mit ins Boot. Die eignen sich mit Kenny Wayne Shephred und Devon Allman natürlich gut für’s Name Dropping. Nötig hat Ally es an der Stelle allerdings nicht. Auf den sechs Saiten kann sie zweifelsohne brillieren. Eventuell hätte sie stattdessen lieber auf den einen oder anderen (Co-)Sänger von außen zurückgreifen sollen. Das hätte sowohl dem packend groovenden Titelsong oder auch dem mit Uralt-Sound beginnenden „Hateful Blues“ sicher gut getan. Denn das sind Beispiele für Songs, bei denen sie selbst doch erkennbar schwächelt.
Das ist aber nicht durchgehend der Fall. Songs wie „Played the Game“, eine Nummer mit tollem Groove, trägt sie souverän vom Platz.
Dabei erweist sie sowohl – wie bereits erwähnt – dem klassischen Blues die Ehre, verneigt sich aber auch explizit von Stevie Ray Vaughn. Ungenannt wird die ZZ Top Coolness geworshipt („Do it in Heels”). Zusammen mit Devon Allman wird es fast poppig; während das Stück mit Gast Kenny Wayne Shephred eher schleppend über die Weide grast.
Ein Album mit Abwechslung und Höhepunkten, das aber durchaus noch Luft nach oben hat.
Norbert von Fransecky
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