Stone The Crows

Ode To John Law


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 21.05.2021

(Repertoire Records)

Gesamtspielzeit: 46:13

Internet:

https://www.repertoirerecords.com/
https://www.brooke-lynn-promotion.de/index.php


So, nach Vorstellung der Wiederveröffentlichung der ersten Platte der schottischen Band Stone The Crows darf sich nun der Nachfolger zur Nachbetrachtung stellen. Klar, auch von Repertoire Records, nun allerdings mit einem Bonus-Song, die Single-Version von "Things Are Getting Better" . Restauriert und gemastert wurde erneut von EROC und das 12-seitige Booklet enhält Liner Notes von Chris Welch, auch unter Beteiligung früherer Band-Mitglieder.

Wie auch beim Vorgänger sind die tragenden Säulen Maggie Bell und Les Harvey. Bis auf einen Titel finden wir weiterhin Eigenkompositionen, dieses Mal auch unter Beteilung des Drummers Colin Allen. Nur "Danger Zone" stammt von Percy Mayfield. Mit "Sad Mary", einer Komposition des Keyboarders McGinnis, startet die Platte mit rockigem Anstrich, Gitarre, Orgel, schleppendes Schlagzeug, das passt eigentlich in die damalige Rockwelt, 1970 wurde es veröffentlicht. Es beinhaltet Rhythmuswechsel, ein geschickt gestricktes Arrangement, herzhaften Gesang von Bell und sehr gute Gitarrenarbeit von Harvey, der ab der Hälfte des Songs und besonders zum Schluss hin noch einmal loslegt, als sich der Song in eine Art Jamsession zu entwickeln scheint. Ja, so hätte es gut und gern noch eine ganze Weile weitergehen können.

Leichtgängig schwebt dann "Friend" dahin, mit einem dezent swingenden Ausdruck, und erneut mit lockerem Jam-Charakter, ohne wesentliche Struktur. So wirkt die Band auf diesem Song herrlich befreit und dieser wirkt wie live eingespielt, besonders scheint das Les Harvey zu passen, kann er auch hier wieder so richtig seine Klasse zeigen. "Love 74" kommt ein wenig funky mit schleppendem Groove, druckvoll mit einem Hauch von Blue Eyed-Soul beschert uns die Band inklusive des soulvollen Gesangs von Maggie eine starke Nummer mit "Mad Dogs & Englishmen".

Von "Things Are Getting Better" gibt es neben der Album-Version die kürzere Single-Version. Aber ob sich dieser Song wirklich als Single eignete? Denn so richtiges Hit-Potential sehe ich hier nicht unbedingt. "Mad Dogs And Englishmen", die B-Seite, hätte ich als A-Seite bevorzugt. Nun, Erfolg wurde der Band auch mit diesem guten Album leider auch nicht zuteil, die Zutaten für ein gutes Rock-Album waren da, die Zutaten waren hier auch dichter gefügt als beim Debüt, Maggie Bell und Les Harvey als Aushängeschilder, mit McGinnis ein solider Keyboarder und eine stark agierende Rhythm Section, dennoch - vielleicht waren die Kompositionen die Schwachstelle, nicht genügend ausgereifte Kompositionen, denn live soll die Band hervorragend gewesen sein, und das bemerkt man schließlich auch bei den lockeren Jam-Anteilen einiger Songs. Denn betrachtet man die Fremdkomposition, "Danger Zone", dann kann man so etwas wie eine Art Magie entdecken, eine Magie, die den eigenen Songs irgendwie fehlt. Und darüber hinaus verbreitet die Band mit diesem Song ein herrliches Blues-Feeling, da kribbelt die Gänsehaut!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Sad Mary (6:51)
2 Friend (6:25)
3 Love 74 (6:32)
4 Mad Dogs & Englishmen (3:30)
5 Things Are Getting Better (6:08)
6 Ode To John Law (5:43)
7 Danger Zone (6:18)
Bonus track
8 Things Are Getting Better (single version) (4:04)
Besetzung

Maggie Bell (vocals)
Les Harvey (acoustic and electric guitars)
Jimmy Dewar (bass, vocals)
John McGinnis (organ, piano, keyboards)
Colin Allen (drums, percussion)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>