Mozart, W. A. (Solisten der Akademie für Alte Musik Berlin)
Serenaden Nr.10 & 11 (B-Dur KV 361 "Gran Partita" & Es-Dur KV 375)
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Info |
Musikrichtung:
Wiener Klassik - Bläser
VÖ: 07.05.2021
(Harmonia Mundi / Harmonia Mundi / CD / DDD / 2020 / Best. Nr. HMM 902627)
Gesamtspielzeit: 71:47
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MOZARTS INSTRUMENTALOPER FÜR BLÄSER
Mozarts große Bläserserenade Nr. 10, die „Gran Partita“ K. 361 in B-Dur als musikalisches Theater, als regelrechte Instrumentaloper – so interpretieren die Bläsersolist:innen der Akademie für Alte Musik Berlin dieses bekannte Werk, das zu Mozarts schönsten für diese Besetzung überhaupt gehört. Allein vom Umfang her erreicht es mit sieben Sätzen und einer Dauer von rund 50 Minuten eine fast schon epische Breite: Zeit und Raum genug, um die Möglichkeiten der Besetzung aus Oboen, Klarinetten, Bassetthörnern, Hörnern, Fagotten und einem Kontrabass in alle Facetten auszukosten. Es ist dies sozusagen die „Apotheose“ jener Bläser-„Harmonie“, die Mozart auch in seinen andern Orchesterwerken besonders kultivierte.
Was den Interpret:innen der AKAMUS so famos gelingt, ist die Inszenierung der wechselnden Stimmungen und Charaktere auch innerhalb der Sätze. Die Diversität von Mozarts Bläseruniversum kommt ungezwungen zur Geltung. Die Temperamente reichen vom erhaben-feierlichen Beginn über die schwungvollen, koketten, humorvoll-verspielten, dunkelromantischen oder traumschön entrückten Momente bis hin zum ausgelassen Kehr-Aus des Finalsatzes. Anders als die ältere Einspielung der ebenfalls auf historischen Instrumenten spielenden Bläsertruppe vom Orchestre des Champs-Élysées, die beim gleichen Label erschienen ist, setzt man nicht auf eine einheitliche Wirkung, sondern arbeitet die Kontraste stärker heraus. Das führt dann vor allem beim „Tema con variazioni“ zu einem szenischen Spiel von instrumentalen Charakteren, die auf einer imaginären Bühne miteinander in Beziehung treten. Es sind immer wieder die originell und liebevoll herausgearbeiteten Details, die Mozarts Musik bei der AKAMUS so frischlebendig erscheinen lassen. Eine im besten Sinne tief ausgehörte Darstellung, in der alle in der Musik angelegten Möglichkeiten und Gegensätze in einem glücklichen Moment vereint erscheinen, so dass die Teile sich ganz natürlich zu einem größeren Ganzen fügen.
Der leicht raue und doch kultivierte Ton der historischen Blasinstrumente trägt ebenso wie das natürliche, klare Klangbild auch bei der dem kleineren Geschwisterwerk, der Es-Dur-Serenade Nr. 11, K. 375, viel dazu bei, die Interpretation im besten Licht zu präsentieren.
Georg Henkel
Trackliste |
01-06 Serenade Nr. 11, Es-Dur K. 375
06-12 Serenade Nr. 10, B-Dur K. 361
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Besetzung |
Bläsersolisten der Akademie für Alte Musik Berlin
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