Okkyang Lee

Na-Reul (Black Cross Sessions Vol. 3)


Info
Musikrichtung: Jazz / Noise / Free Improvisation / Modern Classic / Contemporary

VÖ: 31.05.2021

(Corbett vs, Dempsey)

Gesamtspielzeit: 37:57

Internet:

http://www.okkyunglee.info
https://www.discogs.com/de/artist/130715-Okkyung-Lee


Die koreanische Cellistin Okkyung Lee ist seit dem Beginn des neuen Jahrtausends aktiv und hat seither eine Vielzahl von Solo- und Kollabrationsalben vorgelegt und an vielen Projekten anderer Musiker mitgewirkt. Mit Na.Reul erscheint nun mal wieder ein reines Solowerk. Das bedeutet, dass sie selbst komponierte, einspielte aufnahm und mixte.

Sie bewegt sich in einem Bereich zwischen Free Jazz, Moderner Klassik und Contemporary. So entlockt sie ihrem Instrument einige sehr ungewöhnliche Sounds - perkussive ebenso wie flächige oder dissonante. Bei vielen ähnlichen Arbeiten, die nur auf einem einzigen Instrument oder grenzen wir es noch mehr ein, nur auf einem Cello produziert wurden, arten solche Versuche oft in unhörbaren Experimentalsounds aus, welche an sich nur Ohrenschmerzen verursachen.

Das ist bei Na-Reul völlig anders. Denn der Künstlerin ist eine ausgezeichnete Gesamtkomposition gelungen, die über die komplette Laufzeit einem gewissen Flow und einem Spannungsbogen folgt. So wechseln sich dabei hochmelodische Stücke mit Wiedererkennungswert mit überraschenden, manchmal auch schmerzenden Experimentalsounds ab. Wobei, nein, eigentlich stehen diese experimentellen Teile nur ganz selten alleine, meistens sind sie in irgendeiner Weise in die Komposition eingebunden. Das kann perkussiv oder melodiös oder beides sein.

Na-Reul ist eines dieser wenigen Experimentalalben, die man durchhören kann und in denen man immer wieder Neues entdecken kann. Eine großartige Scheibe.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Art3:58
2Drifting5:08
3Mountains4:11
4Mirage5:00
5Burning3:54
6Lorelei4:08
7Wings3:06
8Pisces3:04
9Grey5:28

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