Kalle Moberg
The Tokyo Sessions Volume 1: Unheard of
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Der junge norwegische Akkordeonspieler Kalle Moberg hat sich bereits ohne ein eigenes Album einen angesehenen Status in der Contemporary-/Noise-Szene erarbeitet. So hat er mit unzähligen Musikern des Genres zusammengearbeitet und live gespielt und auf zwei Alben der von Paal Nilssen-Love geführten Band Large Unit mitgespielt. Über seine Zusammenarbeiten traf er dann Jim O’Rourke, mit dem er in dessen Studio in Tokio sein erstes Soloalbum produzierte.
Nun, welche Klänge der Mann hier aus der Quetschkomode rausholt ist schon beachtlich, häufig aber halt auch ebenso Trommelfell belastend. Im schnellen Eröffnungsstück befürchtet man an manchen Stellen, dass ihm das Instrument gleich um die Ohren fliegt und die Klänge schmerzen manchmal wirklich in den Gehörgängen. Bei den ruhigeren Stücken, wie dem zweiten Titel, zaubert er dann erstaunliche Soundlandschaften und verzichtet dankenswerter Weise auch weitestgehend auf die Schockeffekte.
Interessant ist das Klangbild, welches er hier abliefert, allemal. Die schummerigen Klänge wirken unheimlich, langgezogene Melancholie gibt es ebenso wie aufbrausende Klänge. Das Klangbild ist klar und differenziert. Manchmal zu klar, denn dann fangen manche Klänge an zu schmerzen.
Um es kurz zu machen, auf manchen Stücken gelingt es dem Musiker, die Balance zwischen ungewöhnlichen Melodien und Klängen und kakophonischen Sounds zu finden, auf manchen nicht. So bleibt ein extrem innovatives aber ebenso experimentelles Werk mit einigen Schmeichlern für die Ohren, aber einem insgesamt mehr als fordernden Klang. Daher erlaube ich mir, mich bei diesem Werk einer Beurteilung zu entziehen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Delphic Dance | 4:07 |
2 |
Wish upon a sattelite | 9:14 |
3 |
Untimely Night | 4:25 |
4 |
Skinned alive with a blunt spoon | 6:54 |
5 |
Tarrying | 6:31 |
6 |
Chanson – to Theis on his 1st. Birthday | 4:00 |
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Besetzung |
Kalle Moberg: Akkordeon
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