Paul Heller
Good Times
 |
 |
|
Paul Heller wurde am 21. April 1971 in Jülich geboren und gilt als einer der führenden deutschen Jazz-Saxofonisten. Auf dem Weg seiner Entwicklung liegen als Stationen das Jugendjazzorchester NRW und das Bundesjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer.
Seit 1990 ist er professionell tätig, vornehmlich in einigen Big Bands, zuletzt, seit 2005, in der WDR Big Band Köln. Seine aktuelle Platte, Good Times, hat er mit hochkarätigen zeitgenössischen Kollegen eingespielt, allesamt Profis und Garanten für einwandfreie Musik. Und so wird auch ungezwungen musiziert und mit ganz großer Leichtigkeit und in lockeren Ambiente etwas geboten, das ganz einfach sehr unterhaltend ist, auf hohem Niveau. Sicherlich ist eine Platte entstanden, die später nicht zu den Meilenstein in der Jazzgeschichte zählen wird, und ich denke, dieser Anspruch wurde auch nicht erhoben, als man sich am 17.Januar 2015 zu den Aufnahmen traf.
Federnd, luftig, leicht – so startet die gesellige Runde mit “Felicidado“, es swingt, es groovt, ein bisschen Fusion-Feeling der Siebziger schwingt mit. “Wings“ ist eine ganz zarte und bedacht erscheinende balladeske Nummer, die mit viel Emotion voranschreitet, schnell ergreift der einfühlsame Gitarrist Peter Tiehuis die Initiative zu einem perlenden Solo. Ein mehr als grundsolides Fundament bietet der Schlagzeuger Wolfgang Haffner, der das gewisse Händchen für die Mitgestaltung der jeweiligen Atmosphäre eines jeden Songs zeigt. Großen Freiraum genießt der Namensgeber der Platte, so präsentiert Paul Heller oft sein ideenreiches Spiel und stellt unter Beweis, dass er zu den wirklich Guten des Genres hierzulande zählt.
Diese Leidenschaft des Vortrags gilt gleichermaßen für alle Musiker, und so trägt jeder von ihnen zum Gelingen des positiven Gesamtbildes bei. Dieses gestaltet sich recht abwechslungsreich, und gleich mit dem dritten Titel gibt es einen wunderbar shuffelnden Rhythmus, der die Bluesgefilde elegant streift. Ja, Good Times - irgendwie ist der Titel Programm, und die Musik bietet Anlass für ein freudiges Hörvergnügen. Ganz ruhig gleiten wir mit “Finding You“ dahin, eine behutsam gestaltete Komposition, die durch filigran gestaltete Soloarbeit ausstaffiert wird, besonders muss ich hier auch wieder den Gitarristen Tiehuis positiv hervorheben. Nach dem mit luftiger Fusion mit Latin-Touch brillierendem “Daybreak“ kommt dann der eigentlich bei diesem Song durchaus eher erwartete Gesang, etwa von Flora Purim wäre es sehr passend gewesen, also – beim letzten Stück, den ganz kurzen “Miniature No 7, Fay Claassen ist es, die Heller begleitet, dieser selbst im Playback-Verfahren auf 3 Instrumenten. Meines Erachtens passt dieser Titel nicht unbedingt in das Gesamtkonzept der Platte, nun, bei noch nicht einmal einer Minute ist es letztlich unschädlich.
Wolfgang Giese
| Trackliste |
1. Felicidado (5:49)
2. Wings (6:07)
3. Drivin' (6:12)
4. Moon Song (8:29)
5. Good Times (7:36)
6. Night Shift (5:25)
7. Finding You (6:50)
8. Remembering (5:17)
9. Daybreak (7:30)
10. Miniature No 7 (0:58)
(all compositions by Paul Heller)
|
|
|
|
|
| Besetzung |
Paul Heller (tenor sax, clarinet - #10, bass clarinet - #10)
Peter Tiehus (guitar)
Olaf Polziehn (piano)
Ingmar Heller (bass)
Wolfgang Haffner (drums)
Fay Claassen (voice - #10)
|
|
|
|
