Csaba Toth Bagi
Balkan Union
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In der ungarischen Musikszene ist Csaba Toth Bagi kein Unbekannter mehr, ist er in seiner Heimat doch schon lange aktiv, als Sänger und als Gitarrist. Aufgewachsen ist er in Serbien und wurde somit mit verschiedenen musikalischen Kulturen konfrontiert, etwas, was sich in der Musik dieser aktuellen Platte, Balkan Union, auch widerspiegelt. Als Gitarrist erinnert er in vielen Passagen stark an Al Di Meola, was insofern auch nicht verwunderlich ist, als er jahrelang mit seinem Kollegen auf Tournee war.
Das erste Album des Künstlers erschien, als er sechzehn Jahre alt war und es war ein Blues-Album, “Crazy Clock“ (1997). Unter anderem bezeichnete ihn die Fachpresse seinerzeit als den ungarischen Gary Moore. Nun, mögen auch heute noch Spuren davon vorhanden sein, so hat das neue Album mit Blues wenig am Hut. Ein sehr arabisch/slawisch geprägter Mix erwartet uns, mit Anklängen an Klezmer, wenn zum Beispiel eine Klarinette aufspielt. Ein ganz prominenter Gast aus dem Jazz-Bereich ist zu Gast – der kubanische Pianist Gonzalo Rubalcaba. Ansonsten sind wichtige Musiker der Musikszene des Balkans dabei, sowie weitere Gäste aus Marokko (Rhani Krija) und aus China (Tina Guo).
Mit wirbelnder Perkussion und flinken Gitarrenläufen, untermauert von einem grummelnden Tieftöner und federndem Schlagzeug, werden wir gleich in ein irgendwie nervös wirkendes Stück hineingezogen, das wirkt in der Tat wie beste Jazz-Rock-Fusion der Siebziger und natürlich wie Musik von Al Di Meola. Gerade er hat in den letzten Jahren auch verstärkt Einflüsse anderer Musikkulturen vehement integriert, hier hat er einen grandiosen Helfer an Bord.
Doch beileibe ist hier kein Epigone am Werk, denn die Musik atmet ganz viel Eigenständigkeit, und wenn dann beim zweiten Song auch noch gesungen wird, dann schwenken wir gar ganz sanft und leicht in Richtung Pop, Balkan-Pop. Und so bietet die Platte reichlich Abwechslung, allen voran ist es jedoch zumeist ein folkloristischer Ansatz im Vordergrund, der uns beschert wird mit herrlichem Zusammenspiel vieler Elemente zu dieser ganz besonderen Stimmung, die gleichwohl sehr unterhaltend ist als auch zum Träumen und Abschalten geeignet ist.
Doch sollte man sich darauf einstellen, dass durch die schnellen Melodieläufe, die allesamt von slawischen Elementen geprägt sind, und mit der Fülle von Jazz-Rock angereichert, nicht unbedingt Ruhe aufkommen lassen. Da sind solche Songs wie das beschauliche „“Elment A Két- Lány“ eher die Ausnahme, und es ist auch gut, dass solche Ruhepausen vorhanden sind im Strudel der Virtuosität. “Zvira Voda“ weist die meisten Jazz-Elemente auf und das mit akustischer Gitarre vorgetragene “Drama Köprösü“ bietet einen entspannenden Abschluss dieser sehr niveauvollen CD.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Cs’oro
2 Kalino Mome
3 Srpske Igre
4 Kerta Mangae Dae
5 Elment A Két- Lány
6 Trepaza
7 Új Korában Repedjen Meg
8 Kiara’s Dream
9 Zvira Voda
10 Drama Köprösü
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Besetzung |
Csaba Toth Bagi (guitars, vocals)
Gonzalo Rubalcaba (piano)
Rhani Krija (percussion)
Tina Guo (cello)
Christiane Karam (vocals)
Ismail Lumanovski (clarinet)
Fausto Beccalossi (accordion)
Vasil Hadžimanov (piano, Rhodes)
Ákos Kertész (drums)
Branka Básits (background vocals)
Mária Guessos Majda (background vocals)
László Máthé (bass)
Dongó Balázs Szokolay (flutes)
Zsolt Kasza (pads)
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