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Kein Zweiter
Teilstück für totalen Schwung
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Hier haben wir mal eine sehr interessante Formation. Kein Zweiter, das Kernduo bestehend aus Klaus-Helene Ramp und Gort Klüth, wurde bereits 1989 gegründet. Und trotzdem handelt es sich bei Teilstück für totalen Schwung erst um ihr zweites Album. Vorher erschien erst 2006 ihr Debüt und Anfang der 00er-Jahre eine Single, welche produziert, aber nicht veröffentlicht wurde. Unter anderem liegt diese Veröffentlichungsarmut daran, da Sie Ende der 80er, Anfang der 90er einfach nicht gehört wurden, und dass der Texter der Band nach dem ersten Album wohl einige Schwierigkeiten mit der Obrigkeit hatte.
Widmen wir uns dem Album. Dieses erscheint auf Vinyl und bietet über etwas mehr als 30 Minuten Musik über neun Stücke verteilt. Die Musik ist rein elektronisch erzegt und orientiert sich durchaus am frühen Elektrosound der 80er Jahre. Oftmals kommen mir DAF in den Kopf, wenn ich die Beats in Verbindung mit dem tiefen Sprechgesang höre. Im Unterschied zu den genannten DAF erlauben sich Kein Zweiter jedoch eine größere Verspieltheit. So fließen auch mal gesampelte Trompeten, Chöre, abstrakte Beats und Perkussionen und sehr viele gesampelte Stimmen in das Klangbild ein. Durch die Samples, insbesondere die Stimme und ich schätze Mal Samples aus Filmen, entsteht durchaus auch eine gewisse Nähe zum Neofolk.
Womit wir bei der textlichen Komponente des Albums wären, welche der musikalischen mindesten gleichgestellt ist. Die Texte wirken auf mich sehr unterschiedlich. Manchmal befremdlich, manchmal poetisch. Es werden viele unterschiedliche Themen angeschnitten, und diese sind absolut nicht unpolitisch. Jedoch scheint sich nicht auf eine Richtung festgelegt u werden, vielmehr werden Aspekte aus unterschiedlichsten Politikformen angeschnitten und nebeneinander gestellt. Dass dabei oberflächliche Hörer bei einem Stück wie “Der Wagenmann“ durchaus die falschen Schlüsse ziehen kann, ist bei dieses Art von Texten und Musik wahrscheinlich nicht nur normal, sondern gar provoziert.
Angesprochenes “Der Wagenmann“ ist im Übrigen Schluss- und Höhepunkt des Albums. Hier werden die treibenden Beats mit ruhigen Passagen, spartanischen Perkussionen und gar einem Chor zu einem ausufernden elektronischen Stück der Extraklasse zusammen gefügt.
Ein aussergewöhnliches Album mit feinen Referenzen an die frühen elektronischen (Tanz-)Musikern und doch irgendwie völlig neu- und einzigartig.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
Seite 1
Genitalmetamorphosenovid
Komm Herein!
Die Saat
Kreislauf
Tanzlied
Seite 2
Endstation Gürtel
Miteinander
Der Weg
Der Wagenmann
Bonus: „Eine Richtung – Eine Saat“ Video auf DVD-R |
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Besetzung |
Design Konzept: Robert Schalinski
Elektronik: Klaus-Helene Ramp
Texte: Gort Klüth, Klaus-Helene Ramp
Musik: Kein Zweiter
Video Editor: Jürgen Eckloff
Gesng:Voice: Gort Klüth
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