Strom & Wasser
Anticool
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Strom & Wasser, die Band um Heinz Ratz, legt seit vielen Jahren in schöner Regelmäßigkeit Platten vor, die es immer wieder in die Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik landen. Dieses Jahr erhält die Band den Liederpreis der Liederbestenliste für "Herr Minister" von ihrem letzten Album Freiheit ist ein Paradies, das sie mit Musikern aus Flüchtlingslagern aufgenommen haben. Passend dazu, gibt es nun die neue CD Anticool, bereits Nummer zehn von Strom & Wasser.
Und auch Anticool überzeugt wieder mit abwechslungsreich gestalteter Musik und vor allem mit Texten, die anders sind und schon alleine dadurch auffallen. Radikal, lakonisch und mit viel Zorn und Ironie handeln die Texte von innerer Zerrissenheit, Vergänglichkeit (genial umgesetzt in "Philosophischer Irrtum") oder von Kritik am Zeitgeist (wie im Titelsong "Anticool"). Und sehr persönlich und poetisch wird es auch wie in "Aus Mondperspektive" oder bei "Das Schönste, was es gibt". Das sind keine Texte, die man unbedingt lieben und sofort verstehen muss. Nein, hier muss man oft genau hinhören und die Zwischentöne genau wahrnehmen. Und das ist eine der größten Stärken von Heinz Ratz. Und dazu gibt es eine musikalische Performance, die abwechslungsreicher kaum gestaltet sein könnte. Hier trifft Ska auf Funk, Techno auf Tango oder Walzer auf Rock. Was wie eine krude Mischung klingen mag ist in Wirklichkeit die bestechende musikalische Umsetzung der Texte. Das passt perfekt zusammen und wird vor allem auch mit viel Niveau gespielt, so dass ein durchgehender ganz eigener Sound entsteht, der trotz aller stilistischen Variationen sehr einheitlich klingt.
Anticool ist ein ganz starkes Album einer Band, die mit viel Liebe zum Detail und tollen Texten aus der großen Masse heraussticht. Strom & Wasser gehört zum Besten, was es an deutschsprachiger Musik aktuell zu hören gibt. Empfehlung!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Anticool | 3:45 |
2 |
Bus nach Nirgendwo | 3:57 |
3 |
Glück | 3:07 |
4 |
W.A.S.S.E.R. | 4:24 |
5 |
Cafégespräche | 3:39 |
6 |
Philosophischer Irrtum | 5:10 |
7 |
Innere Dämonen | 3:43 |
8 |
Aus Mondperspektive | 5:28 |
9 |
Irrgarten der Liebe | 6:08 |
10 |
Hosenjazz | 1:55 |
11 |
Politikvampire | 2:10 |
12 |
Das Schönste, was es gibt | 2:41 |
13 |
Seelenparlamentsrevolution | 4:57 |
14 |
Wunschliedfabrikant | 5:51 |
15 |
In jedem Gesicht | 3:18 |
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Besetzung |
Heinz Ratz: Gesang, Bass
Arne Assmann: Saxophon, Querflöte
Enno Dugnus: Klavier, Keyboards
Ingo Hassenstein: Gitarre
Burkard Ruppaner: Schlagzeug
Gäste:
Trillian Barthel: Gesang, Klarinette
Rike Kinnemann: Gesang
Miriam Bohse: Gesang, Flöte
Thomas Göhringer: Schlagzeug
Basti Bruchmann: Schlagzeug
Claudio Spieler: Perkussion
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