Hate Meditation sind vor allem das Baby von Nachtmystium-Vordenker Blake Judd. Dieses Projekt soll eine Art klanglicher Tribut an ursprüngliche Black Metal-Bands wie Beherit oder Blasphemy sein. Einen ersten Anlauf dazu unternahm der Mann bereits vor zehn Jahren. Doch erst jetzt erscheint mit Scars das offizielle Debüt von Hate Meditation.
Wer Ausgeklügeltes der Marke Nachtmystium erwartet, sollte also vorsichtig sein. Scars klingt den Vorgaben gemäß dann auch wie die komplette Antithese zu zeitgemäßen Hörgewohnheiten. Ursprünglich und verwaschen, die sich ständig wiederholenden Gitarrenriffs zu einem atmosphärischen Soundteppich geknüpft und darunter ein dumpfes Schlagzeugwummern. Mittendrin (oder eher darunter) orchestral anklingende Keyboardtöne und die garstig röchelnde Stimme von Judd. Man kommt sich regelrecht zwei Jahrzehnte zurück versetzt vor, so „true“ und rau schallen die Songs aus den Boxen.
Beim oberflächlichen Hinhören klingt alles ziemlich gleich. Doch mit der Zeit schälen sich angenehme Details heraus. Dabei ist der anfängliche Überfall „The deciever and the believer“ eine gute Visitenkarte für das restliche Album. In welche Extreme es allerdings ausschlägt zeigt auf der einen Seite das straight nach vorne gehende und sehr giftige „Wrath and revenge“ und der tmosphärische, fast quälend langsame Titeltrack, der etwas an das Debüt von An Autumn for Crippled Children erinnert.
Abgrundtief böse und in gewisser Weise auch zynisch - dafür steht Scars. Für Genrefreunde eine kleine Fundgrube. Für alle anderen nur mal wieder nihilistischer Lärm zum Weghören.