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Devin Townsend Project
Deconstruction
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Jetzt findet das auf vier Teile angelegte Devin Townsend Project also sein Ende. 2009 begonnen, hätte laut Aussage des kanadischen Musikers ungefähr alle paar Monate eine Episode erscheinen sollen. Nun denn, jetzt bekommt der geneigte Fan mit Deconstruction und Ghost gleich einen Doppelpack als Abschluss. Und gemäß dem festgelegten Motto „jedes der vier Alben soll eine andere Fassette zeigen“, könnten die beiden Platten gegensätzlicher kaum klingen. Und deswegen macht es natürlich Sinn, diese einzeln zu betrachten.
Deconstruction ist nun der direkte Nachfolger zum Süchte behandelnden „Popalbum“ Addicted. Laut Devins Ankündigung sollen hier auch Fans von Strapping Young Lad auf ihre Kosten kommen. Und den Albumtitel trägt Deconstruction nicht umsonst. Denn das Ding ist ein regelrecht zerstörerischer Psychotrip, Klang gewordenes Amphetamin und ein wahres Füllhorn verrückter Einfälle und seltsamer Ideen! Das Ganze vereinigt die von jeglichen nihilistischen Tendenzen befreite Härte von Strapping Young Lad, den Wahnsinn von Infinity und das unkonventionelle Songwriting von Ziltoid. Dazu gesellt teilweise noch der schräge Humor des Punky Brüster-Projekts. Die Stücke sind meist ziemlich kompliziert und auch seltsam arrangiert. Wer hier beim ersten Hören schon durchblickt, muss wohl ein genauso solches Genie wie der Meister selbst sein.
Insgesamt ist das Album wohl mehr eine groß angelegte Lärmsymphonie, als eine einfache Songsammlung. Dazu passt der immer wieder auftauchende Orchester- und Chorbombast, welcher dieses Mal ausnahmsweise nicht aus der Konserve kommt, sondern vom Prager Philharmonischen Orchester eingespielt wurde. Dadurch wird der Wahnsinn sogar noch intensiver und man fragt sich, wo dieser bei Stücken wie „Planet of the Apes“ oder „The Mighty Masturbator“ sein Ende finden soll? Der Himmel scheint da die einzige Grenze zu sein. Brutale Riffs, schräge Rhythmen, Gebrülle und helle Poppassagen, purer Bombast und der Flair einer düsteren Oper. Dazu noch der Charme einer Nürnberger Parteitagsrede. Hier hat der Irrsinn Methode. Der absolute Abschuss ist allerdings der Titeltrack „Deconstruction“. Unterstützt von Gwar-Sänger Oderus Urungus kreierte Townsend eine Cheesburger-Ode aus Obszönitäten und wildem Gitarrengeschrote.
Wer dieses Album bis zum Ende ohne größere Blessuren durchsteht, hat wahrlich ein dickes Fell. Dieses Teil ist schon harter Tobak und eine regelrechte und ziemlich böse und teils auch sarkastische Freakparade. Aber ist es nicht genau das, was einem an der Musik von Devin Townsend früher schon so gut gefiel? In dieser Masse bekam man diese Seite seiner Persönlichkeit allerdings noch nicht zu hören. Und das hat definitiv was. In diesem Sinn: Hail to the glorious cheesburger!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Praise the Lowered | 6:02 |
2 |
Stand | 9:36 |
3 |
Juular | 3:46 |
4 |
Planet of the Apes | 10:59 |
5 |
Sumeria | 6:37 |
6 |
The Mighty Masturbator | 16:28 |
7 |
Pandemic | 3:29 |
8 |
Deconstruction | 9:27 |
9 |
Poltergeist | 4:25 |
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Besetzung |
Devin Townsend (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards, Programming)
Dirk Verbeuren (Schlagzeug)
Ryan Van Poederooyen (Schlagzeug)
Gäste:
City of Prague Philharmonic Orchestra
Paul Kuhr (NOVEMBERS DOOM) - Nr. 1
Mikael Åkerfeldt (OPETH, BLOODBATH) - Nr. 2
Ihsahn (EMPEROR) - Nr. 3
Tommy Rogers (BETWEEN THE BURIED AND ME) - Nr. 4
Joe Duplantier (GOJIRA) - Nr. 5
Paul Masvidal (CYNIC) - Nr. 5
Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) - Nr. 6
Floor Jansen (AFTER FOREVER, REVAMP) - Nr. 7
Oderus Urungus (GWAR) - Nr. 8
Fredrik Thordendal (MESHUGGAH) - Nr. 8
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