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Anvil

Juggernaut of Justice


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 17.06.2011

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 44:58

Internet:

http://www.anvilmetal.com
http://www.myspace.com/anvilmetal


Wer hätte gedacht, dass die sogar schon fast im Metal-Untergrund vergessenen Kanadier Anvil mit ihrer Doku-Loserballade The story of Anvil noch einmal so richtig durchstarten? Jedenfalls stehen Lips und Robb Reiner jetzt kurz dafür, nach 30 Jahren kräftezehrender Arbeit endlich ihre Ernte einfahren zu können. Auf den Bühnen der Welt sind sie wieder gerne gesehen und sogar an ihren Platten besteht wieder Interesse. Da kommt das neue Album Juggernaut of Justice gerade richtig.

Der selbstfinanzierte Vorgänger This is thirteen war schon gar nicht so schlecht. Doch dass der neue Langdreher ein solcher Kracher werden würde, hätte ich nicht erwartet! Anvil klingen hier so frisch und bis in die Haarspitzen motiviert wie schon lange nicht mehr. Fast nicht zu glauben, dass wir es hier mit einer solch altgedienten Band zu tun haben. Die Songs sind spritzig und wurden voller Elan eingeprügelt. Sogar der Gesang klingt regelrecht jugendlich engagiert. Schon der zackige Mitbrüllopener Juggernaut of Justice haut richtig rein. Bei „When hell breaks loose“ haut Robb Reiner (generell ein unterbewerteter Musiker) wieder so richtig stark in seine Felle. Genauso wie bei „On fire“. Doch hier gesellt sich noch eine Schippe 70's-Charme hinzu. Das ist so richtig „oldschool as fuck“. Klar, das war alles schon irgendwie schon mal da und Anvil geben dem Metalzirkus auch keine neuen Impulse mehr. Aber muss so ein altes Schlachtross das auch noch? Regelrecht innovativ ist für die Kanadier der Orgeleinsatz von „This ride“ oder auch das stark nach metallischem Jazzrock klingende Instrumental „Swing thing“. Das kommt schon verdammt lässig. Und nebenbei schüttelt man noch ein paar richtige Konzerthymnen wie „Fuken eh!“ und „Not afraid“ aus dem Ärmel.

Juggernaut of Justice ist schlicht und ergreifend die traditionsmetallische Vollbedienung. Zwar haben sich auch ein paar weniger zwingende Nummern eingeschlichen, doch das fällt nicht wirklich ins Gewicht. Eher sollte man noch die äußerst knackige Produktion von Bob Marlette (u.a. Ozzy Osbourne, Marilyn Manson) hervorheben, die den Spagat zwischen Transparenz und Massivität schafft und nebenbei passend „zeitgemäß altmodisch“ klingt - fetter Basssound inklusive. „Das beste Anvil-Album seit vielen, vielen Jahren!“, so sollte die Überschrift zu dieser Rezi eigentlich lauten. Das Ding macht einfach Spaß. Dazu gehören natürlich auch die gleichen dämlich Texte wie Anfang der 80er. Aber welcher echte Metalhead will die Band schon über die aktuelle politische Weltlage oder schmalzige Liebeslieder singen hören?!



Mario Karl



Trackliste
1Juggernaut Of Justice3:40
2 When Hell Breaks Loose3:11
3 New Orleans Voo Doo4:25
4 On Fire3:23
5 Fuken Eh!4:08
6 Turn It Up2:57
7 This Ride3:12
8 Not Afraid3:44
9 Conspiracy3:20
10 Running2:54
11 Paranormal7:04
12 Swing Thing3:00
Besetzung

Steve „Lips“ Kudlow (Gitarre, Gesang)
Robb Reiner (Schlagzeug)
Glenn Five (Bass)


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