Musik an sich


Reviews
Spectres

Last Days


Info
Musikrichtung: Postpunk

VÖ: 25.06.2010

(Sabotage Records/Cargo)

Gesamtspielzeit: 30:12

Internet:

http://www.inlowlight.com
http://www.myspace.com/inlowlight


Was, das soll eine Platte aus 2010 sein? Last Days der Spectres klingt original wie aus den frühen 80ern. Ihre MySpace-Seite ist schon ein Fingerzeig in welche Richtung es geht. „Klingt wie: Joy Division, Southern Death Cult, Killing Joke, New Model Army, The Adolescents, Devo usw.“ steht da. Kein Wunder also, dass man hier energiegeladenen Postpunk, verbunden mit der Klangästhetik des Proto-Gothic bekommt. Der Batcave ruft also aus der Ferne. Aber nur von dort - denn die Spectres rocken dann doch mehr als sämtliche Düsterheimer von heute.

So poltert der Bass stets auf sehr angenehme Weise, während klare Gitarrenakkorde anstatt überstrapazierter Powerchords aus den Lautsprechern perlen. Tempomäßig bewegt man sich meist im Mitempobereich, auch wenn es wie bei „Romans“ mal etwas schneller wird. Richtig rasant ist dagegen das aggressiv punkige „Our time“ - inklusive wüstem Geschrei. Ein Atmospähreplus ist definitiv der Gesang, welcher zwar alles andere als schön, aber stets passend ist. Egal ob leicht aggressiv wie beim düsteren Opener „Time is out“, lebhaft wie beim schon fast fröhlich wirkenden „Longinas“ oder dezent abwesend und fast mantraartig wie bei „City of ghosts“.

Leider ist Last Days mit einer halben Stunde Spielzeit ein recht kurzes Vergnügen geworden. Aber in der Kürze liegt bekanntlich die Würze. Deshalb kommen bei dieser kleinen, aber feinen Platte erst gar keine Längen auf. Der Sound ist roh und ungehobelt, die Songs wissen zu gefallen, auch wenn sie keine Kunstwerke sind, und die Kanadier überzeugen mit ihrer Spielfreude. Ein so genannter Geheimtipp also. Das nächste Mal bitte mehr davon!



Mario Karl



Trackliste
1Time is out4:07
2 Stazi3:23
3 Romans3:14
4 Our time3:36
5 Longinas2:24
6 City of ghosts3:52
7 Standing east3:22
8 Nazca6:14
Besetzung

Josef K (Vocals)
Fingers (Guitar)
Nathan (Bass)
Bagles (Guitar)
Judge (Drums)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>