Colorstar
Colorstar
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Die 1996 in Budapest gegründeten Colorstar entstammen den selben Kreisen wie die multikulturellen Psychedelic spielenden Korai Öröm. Das hört man auch jedem Ton der acht neuen Stücke des neuen Albums an, jedoch sind sie jederzeit etwas popigger, was schon an der Tatsache liegt, das Sie im Gegensatz zu Korai Öröm auf bündige Songstrukturen und wirklichen Vocals im Gegensatz zu den bei den Korai´s eingesetzten eher lautmalerischen Vocals setzen.
Die neue Scheibe setzt auf sehr eigängige Melodien verquickt mit folkigen Klängen ebenso wie mit Rock und Dub / Reggae Elementen ebenso wie auf klassisch anmutende Chöre. Letztes kommt im treibenden „Cold Winds“ zum Tragen, das direkt in die Dub Klänge von „Chamber of Heart“ leitet. Ebenso wie die Korais wird auf moderne elektronische Beats verquickt mit (allerdings nicht ganz so mannigfaltig aufgefahrenen) echten Perkussionen gesetzt. Dazu, am besten am Beispiel des eben erwähnten „Chamber of Heart“ erklärt, gibt es schwebende Keyboards, perlende ebenso wie psychedelisch flirrende Gitarrenmuster. Zusätzlich gesellen sich hier Bläsersätze mit hinzu. Dies deutet dann auch auf einen weiteren Unterschied zu den Korai´s hin, der Ansatz ist häufig sehr „jazzig“, was am Bass und eben den Blasinstrumenten auszumachen ist. Dazu werden natürlich Elemente aller Referenzkünstler des Spacerocks mit verarbeitet, egal ob sie Pin Floyd, Hawkwind oder wie auch immer heißen. Trotz der immensen Vielfalt an einfließender Stile gelingt es der Band auf dem neuem Album überaus bündig zu klingen, die acht Songs gleiten durch die Hörgänge und schicken den Hörer auf eine weltmusikalische Flugreise, bei der das Tanzbein ebenso wie die Sinne angesprochen werden. Das Album lädt zur guten Laune am frühen Morgen, zum Träumen in den frühen Abendstunden ebenso wie zum Durchtanzen der Nacht ein.
Keiner der acht Songs enttäuscht, es sticht auch keiner über alle Maßen heraus, wobei das durch die Dubrhythmen ungewöhnliche „Chamber of Heart“ im Zusammenhang mit dem anschließenden, eher dunklen aber trotzdem überaus rhythmischen „Sudden Love“ in das sich neben Trompeten auch exotisch wirkende (orientalisch) Gesänge und perlende Gitarren mischen, schon ein wenig das Herzstück des Albums wirken. Auch das zunächst nach Kraftwerk klingende, sich dann mit Ragga Gesängen weiter zu einem schon typisch rhythmisch beeinflussten, dunklem Ritt durch die Sphären von Dance und Rock Stück „System Break Down“ ist ein kleines Meisterwerk, welches jedoch die Nähe zu den Korai´s extrem aufweist.
Somit ist den Ungarn eine hervorragende Mixtur aus modernen Rhythmen, schwebende Psychedelic und Spacerock und poppigen Strukturen gelungen, der durchaus eine breitere Hörerschicht zusteht. Dem eher im Hintergrund ablaufenden schrägen Ansatz der Instrumentierung ist zu verdanken, das wir es hier mit einem wirklich poppigen und dennoch nicht langweiligen und uninspirierten Werk zu tun haben.
Einziger Minuspunkt ist der Gesang, der auf den Stücken 1 – 5 mit der Zeit etwas eintönig wird. Aber das ist nur ein ganz kleiner Minuspunkt, ansonsten sei diese Album allen Genre Fans uneingeschränkt und auch neugierige Musikfreunde mit einem offenen Ohr in alle Richtung mehr als empfohlen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Forog A Vilag |
2 |
Rowam the Land |
3 |
Cold Winds |
4 |
Chamber of Heart |
5 |
Sudden Love |
6 |
System Breaks down |
7 |
Origination |
8 |
Anagyl |
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Besetzung |
Farkas Zoltan: Schlagzeug, Perkussion
Keleti Andras: Gitarren, Gesang
Scalay Peter: elektrische und synthetische Gitarre
Szinovski Marton: Keyboards
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