Mindflow
Mind over body
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Info |
Musikrichtung:
Progressive Metal
VÖ: 20.07.2007
(Unlock your mind/H’art)
Gesamtspielzeit: 79:52
Internet:
http://www.mindflow.com.br
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Wenn man auf dem beiliegenden Promo-Packzettel ganz freundlich mit „Werte Anspruchsrocker“ begrüßt wird, ist einem sofort klar, dass man bei der beiliegenden CD etwas genauer hinhören sollte. So auch beim zweiten Album Mind over body der brasilianischen Prog Metaller Mindflow. Aber was einem vor dem einlegen in den CD-Player erst einmal ins Auge sticht ist die äußerst aufwändige Verpackung nebst umfangreichen Booklets. In einen geprägten Papierschuber gehüllt verbirgt sich ein mehrfach aufklappbares Digipack, welches wiederum ein Booklet mit den umfangreichen Texten und Linernotes, sowie ein Comicheft im Stile von Frank Miller’s „Sin City“ beherbergt. Das ist wohl der einzig wahre Schutz gegen Filesharing, der auch bei größeren Labels Schule machen sollte. Hier isst das Auge definitiv mit und ist auf jeden Fall einen Extrapunkt wert.
Aber genug zur Verpackung. Kommen wir zur Musik. Und die ist wie es sich für eine anspruchsvolle Band gehört in ein randvolles Konzeptalbum verpackt (ja, ich höre schön wieder etliche gähnen). Kurz gesagt dreht sich in den (manchmal nicht so einfach nachvollziehbaren) Texten alles um die Dämonen in uns und den Geist als Herrscher des menschlichen Körpers. Musikalisch wird so ziemlich alles aufgefahren was das Progemtal-Genre hergibt und in meist überlange Songs verpackt. Schwindelerregende instrumentale Abfahrten, zigfache Breaks und Stimmungswechsel, allerdings ohne den Faden und Bezug zum Gesamten zu verlieren, riffbetonte harte Songs und zarte Balladen, diverse Geigen-Farbtupfer, jazzige Intermezzos und ehe man sich’s versieht wird man von einem Flamenco-Part überfallen. Das Ganze wurde mit viel Liebe fürs Detail in komplexe Songs verpackt, in denen die Band ihr ganzes spielerisches und songwriterisches Können zur Schau stellt.
Spielerisch kann man der Gruppe absolut nichts vorwerfen und muss dem Quintett zu gute halten, dass man es mit dem eigenen instrumentalen Zurschaustellen nicht derart übertreibt wie der Klassenprimus Dream Theater es manchmal zu tun pflegt. Dafür muss man auch sagen, dass Mindflow gerade in den härteren Stücken das melodiöse Gespür der New Yorker etwas abgeht, bzw. die Brasilianer ihre Melodien ein wenig unterschwelliger einsetzen. Dafür mitverantwortlich ist Sänger Danilo Herbert, der mit seiner hellen Stimme Erinnerungen an den legendären John Arch (ex-Fates Warning) hervorruft.
Trotz des nicht gerade einfachen und langen Songmaterials schaffen es Mindflow allerdings ihren Seelentrip bis zum Ende der knapp 80 Minuten spannend zu halten. Der Band ist mit Mind over body eine wirklich positive Überraschung gelungen, bei dem einmal wieder die alte Feststellung gilt: Fans von Dream Theater, Fates Warning, Pain of Salvation oder auch Enchant können hier ohne großes Nachdenken zugreifen. Zwar könnte man in manchen Details etwas zwingender zu Werke gehen, aber für zu Zukunft sollte man Mindflow auf jeden Fall im Auge behalten. Brasilien hat sich also spätestens jetzt auf der Prog-Landkarte platziert.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Crossing enemy’s line | 12:17 |
2 | Upload - Spirit | 7:08 |
3 | Thousand miles from you | 3:49 |
4 | Just water, you navigate | 5:23 |
5 | Chair designer | 10:44 |
6 | A gift to you | 2:47 |
7 | Hellbitat | 12:01 |
8 | Follow your instinct | 15:51 |
9 | Hide and seek | 9:52 |
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Besetzung |
Rodrigo Hidalgo: Guitar Danilo Herbert: Vocals Rafael Pensado: Drums Ricardo Winansy: Bass Miguel Spada: Keyboards
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