Willkommen daheim ! Nach einer scheinbar endlosen Odysee durch Death Metal-Gefilden und Gothik-Gewässern haben die Musiker von The Gathering nun mittlerweile wieder festen Boden unter den Füssen. Die "Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen" scheinen für die Holländer nun auf jeden Fall endgültig der Vergangenheit anzugehören, denn Home setzt die Marschrichtung des letzten Werks "Souvenirs" eindrucksvoll fort ohne den Fans ein komplett runderneuertes Gesicht der Band zu servieren.
Unterfordert werden die Anhänger der Niederländer jedoch trotzdem nicht: Obwohl die Melange aus Depeche Mode, Tori Amos und dem früheren Schaffen der Gothik-Pioniere definitiv als Pop-Musik tituliert werden muss, widersetzt sie sich erfolgreich den gewohnten Genre-Gesetzen.
Statt eine Horde fröhlicher Ohrwürmer auf die Hörerschaft loszulassen, präsentiert das Quartett nämlich dreizehn anspruchsvolle Pop-Perlen, die ihren düsteren Glanz erst nach einigen Testläufen vollständig offenbaren. Diese Kaltstartschwierigkeiten werden jedoch durch eine schier unglaubliche Halbwertzeit und eine Fülle versteckter Details wieder mehr als wettgemacht.
Schwermetaller, die für eine Kehrtwende der Band sogar eine Kerze in der Kirche anzünden würden, dürfen ihre Hoffnungen nun wohl endgültig zu Grabe tragen. Allen anderen aufgeschlossenen Musikliebhabern steht mit Home jedoch ein atmosphärischer Leckerbissen bevor, der auf diesem Gebiet seines Gleichen sucht.