Schubert, F. (Immerseel)
Sonaten für Violine und Klavier
|
|
Info |
Musikrichtung:
Romantik
VÖ: 01.06.2006
Zig-Zag Territoires / Note 1 (CD, DDD (AD: 2005) / Best.nr. ZZT060501)
Gesamtspielzeit: 70:00
Internet:
Zig-Zag
|
|
|
JUGENDLICH
Die drei Sonaten op. 137, oft auch als Sonatinen bezeichnet, sind Jugendwerke Schuberts. Er schrieb sie im Alter von 19 Jahren, gerade in den Schuldienst eingetreten, für den häuslichen Gebrauch und widmete sie seinem älteren Bruder Ferdinand. Nur ein gutes Jahr später entstand das letzte Werk dieser Art, die Sonate A-Dur, auch als "Duo in A-Dur" bekannt. Die Stücke können ihren experimentellen Charakter nicht verbergen und trotz der oftmals kunstvollen thematischen Durchführung erleben wir Schubert hier naturgemäß noch nicht auf der Höhe seiner Meisterschaft. Klar zutage tritt aber bereits das liedhafte Element als Charakteristikum: Die Melodien sind häufig schlicht bis volkstümlich, die Violine fungiert als eine Art Singstimme, die vom Klavier ornamentiert und paraphrasiert wird.
Midori Seiler setzt bei klarer Artikulation auf einen trockenen, bisweilen harten Violinklang, dem nur hin und wieder ein Vibrato beigegeben wird. Durch nicht immer organisch wirkende Phrasierungen und ein bewusstes Ineinanderziehen der Töne versucht sie, der Musik die Reife späterer Schubert-Werke abzuringen und bringt sie dadurch oft um ihren ohnehin eher spröden Charme. Auch Jos van Immerseel sucht am Pianoforte nach Abgründen, wo keine sind. So zeigt sich die Einspielung auf exakt ausgewählten Originalinstrumenten zwar ehrgeizig-engagiert, wirkt aber bisweilen überspannt.
Achtung beim Kauf: Das Booklet ist nicht immer in Ordnung - beim Musterexemplar fehlten die Seiten 7-10.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1-4 Sonate a-moll, op. posth. 137 Nr. 2, D 385 5-7 Sonate D-Dur, op. posth. 137 Nr. 1, D 384 8-11 Sonate g-moll, op. posth. 137 Nr. 3, D 408 12-15 Sonate A-Dur, op. posth. 162, D 574 |
|
|
|
|
Besetzung |
Jos van Immerseel, Pianoforte (Instrument: Johann Fritz, Wien 1804; Kopie) Midori Seiler, Violine (Instrument: "Franz Geissenhof", Wien 1814)
|
|
|
|