|
|
Dream Theater
Octavarium
|
|
|
Die beste Dream Theater-Scheibe seit Awake. Punkt!
Bereits vor Einlegen der CD wird mit einem edlen Artwork gepunktet – optisch in einer Linie mit Pink Floyds Division Bell oder verschiedenen Rush-Alben. Dabei verbindet sich die sehr erwachsen ästhetische Aufmachung mit fast kindlicher Verspieltheit in den Motiven. „Anspruchsvoll spielen“ könnte man als Überschrift über das komplette Booklet setzen. Und das Motto wird auch akustisch umgesetzt.
Den New Yorkern gelingt es auf ihrem achten Album sämtliche Stärken der Bandgeschichte zu vereinen. Ähnlich wie Images and Words, Awake und Six Degrees startet das Album mit mächtigen Prog Metal-Gitarrenwänden, um gleich im nächsten Stück von einer Ballade in Hollow Years-Tradition abgelöst zu werden. Damit ist der weite Rahmen abgesteckt, in dem LaBrie & Co nun eine Perle nach der anderen platzieren werden.
Sich hypnotisch steigernd erinnert das etwas ruhigere “I walk beside you“ stellenweise an U2 und bewegt sich Härte mäßig eher im AOR-Prog-Bereich. Die “Panikattacke“ ist dann wieder aus metallischem Holz geschnitzt, nimmt sich zwischen den ultraschnell sägenden Gitarrenriffs aber immer wieder Zeit für sanfte Chöre oder hart rockende Gitarrensoli im Saitenhexer-Stil. Ein absolutes ProgRock-Highlight, das für atemlose Maulsperren sorgen dürfte.
Shorties gibt es auf dem Album keine. Aber auf die „echten“ Longtracks muss man bis zum Ende warten. Die Metalheads werden erst einmal von dem heftigen “Sacrificied Sons“ versorgt, während sich das Titelstück gut zehn Minuten Zeit lässt und ruhige Atmosphären kreiert, die durchaus auch mal in floydige Richtung gehen dürfen. In der zweiten Hälfte wird dann wieder Gas gegeben. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Man führe sich nur mal die Lyrics zu Part III “Full Circle“ zu Gemüte.
Die Untertitel werden übrigens zu einer weiteren netten Spielerei benutzt, die das Kugelspiel vom Cover ein Stück weit umsetzt. Das Schlussstück “Octavarium“ verfügt über die Teile 1-5. Mit Teil 6 beginnt dann der Opener “The Root of all Evil“. Passend setzt sich das Coverbild auf der Rückseite des Booklets fort.
So wird die CD zum Gesamtkunstwerk, das sich erfreulich von vielen lieblos hingeklotzten Konkurrenzprodukten unterscheidet. Das Kind im Mann spielt halt auch im reiferen Alter noch gerne – wenn man es denn lässt. Und damit hätte sich auch der „full Circle“ dieser Review geschlossen.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 The Root of all Evil (8:07) 1.6 Ready 1.7 Remove 2 The Answer lies within (5:26) 3 These Walls (6:59) 4 I walk beside you (4:29) 5 Panic Attack (7:16) 6 Never enough (6:33) 7 Sacrificed Sons (10:42) 8 Octavarium (24:00) 8.1 Someone like him 8.2 Medicate (Awakening) 8.3 Full Circle 8.4 Intervals 8.5 Razor's Edge |
|
|
|
|
Besetzung |
James LaBrie (Voc) John Myung (B) John Petrucci (Git, Voc) Mike Portnoy (Dr, Voc, perc) Jordan Rudess (Keys)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|