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Reviews
Doppler Inc

Nu Instrumetal


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 04.07.2005

(Favored Nations)

Gesamtspielzeit: 54:20

Internet:

http://www.dougdoppler.com


Man muss kurz stutzen, wenn man die Scheibe umdreht und der Produzent ins Auge fällt: Peter Karr. Der Mann war schon bei den Backstreet Boys, Jennifer Love Hewitt und Michael Bolton mit in die Produktion involviert. Doch das schadet gar nichts und so dröhnen die Lieder der neuen Scheibe von Doppler Inc recht druckvoll aus den Boxen. Und das ist auch nötig, denn der Anspruch lautet, Elemente von Nu-Metal Größen wie Korn oder Limp Bizkit und klassischen Metalbrüdern wie Metallica zu verbinden und ein Erlebnis zu schaffen, welches ohne Gesang auskommt und dabei trotzdem spannend bleibt.

Um es vorwegzunehmen: Dies gelingt nur bedingt.
Die vier Jungs, bestehend aus Atma Anur an den Drums, Doug Doppler, Namensgeber, Mitproduzent und Gitarrist, Steve Sarina, ebenfalls an der Gitarre und schließlich Uriah Duffy am Bass, gründeten sich im Jahre 2002 in San Francisco unter Federführung von, ja wem wohl, Doug Doppler. Unterstützt werden die Musiker auf ihrem Debüt-Album von Brad Gillis, Billy Sheehan und Stu Hamm, der schon auf Tribut-Alben an Ozzy Osbourne, Queen und Aerosmith zu hören war. So klingen die Gitarrensolos eingängig durch die Boxen, die Riffs werden etwas härter und die Drums schlagen richtig zu, das temporeiche und gekonnte Spiel fesselt. Doch zu oft plätschern die Songs nur dahin, und bei Spielzeiten von mindestens vier Minuten ertappt man sich mitunter beim Spulen. Denn dieser Eindruck verstärkt sich durch die Konsequenz, mit der die Band ihren Anspruch durchhält, klassische Gitarrensoli, mit hartem, druckvollem und treibendem Spiel verbinden zu wollen. Der Aufbau der Songs ähnelt sich und nach einem kurzen Einhören in die Songs, das wirklich Lust macht, fallen sie in ihr Schema zurück.
Doch trennt man ein paar einzelne Songs heraus, machen diese richtig Spaß zum Hören. Das letzte Stück “Five Hi“ mit dem oben erwähnten Stu Hamm ist der Prototyp ihrer Musik. Der Track “Wrecking Ball“ fällt durch die Vermeidung der Einheitlichkeit heraus und “Fat Lip“ gefällt durch die melodischen Gitarren und das Tempo.

„Weder Fisch noch Fleisch“ könnte das Fazit lauten, ganz fair und treffend wäre das nicht. Die Musiker schaffen mit ihrer Platte eine Instrumentalmusik, die man bisher noch nicht oft gehört hat und bieten, in manchen Augenblicken zumindest, ein ungewohntes Hörerlebnis. Aber dann kommt man wieder an den Punkt, an dem man sich nicht entscheiden kann: eine Platte zum „Entspannen“, zum Lauschen der Gitarren oder zum „Abrocken“ mit den harten Schlägen aus der Box?
Diese Entscheidung lassen einen Metallica oder Korn nicht treffen.



Alexander Kitterer



Trackliste
1Fat Lip5:30
2Fire Down Below4:41
3Wicked4:18
4Grind4:08
5Wrecking Ball4:40
6Funky Armadillo4:35
7Like Father, Like Son4:36
8Starcrossed Lovers6:17
9Bring it on4:42
10Bumpin’ Grind5:46
11Five Hi5:07

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