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Bellini, V. (Haider)
I Puritani (DVD)
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Info |
Musikrichtung:
Ital. Oper des 19. Jhdt.
VÖ: 26.01.2005
TDK / Naxos (2 DVD (AD: 2001, live) / Best.Nr. DV-OPIP)
Gesamtspielzeit: 159:00
Internet:
TDK
Fanpage E. Gruberova
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NICHT DURCHWEG ÜBERZEUGEND
Vincenzo Bellinis (1801-1835) Oper "I Puritani", sein letztes Werk, hat sich im Repertoire keinen festen Platz erobern können. Eigentlich unverständlich, gelang Bellini hier doch eine Annäherung der italienischen an die französische Oper, zudem eine sorgfältige Arbeit mit leitmotivischen Elementen und Orchesterfarben. Insgesamt weist das Werk deutliche Vorausklänge des verdischen Opernschaffens auf.
Die tragische Hauptfigur der jungen Elvira, die (wenngleich mit Happy End) mit ihren Gefühlen bei den politischen Intrigen zwischen den verfeindeten Fraktionen der Stuarts und der Cromwell-Anhänger aufgerieben wird, haben im vergangenen Jahrhundert maßgeblich Maria Callas und Joan Sutherland geprägt. Als DIE Koloratursängerin unserer Tage tritt Edita Gruberova in die Fußstapfen dieser großen Vorbilder. Leider bleibt sie bei diesem Live-Mitschnitt aus Barcelona jedoch zunächst weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Bis zum Finale des ersten Teils muß der Zuschauer eine unsichere, öfters auch unsauber intonierende Protagonistin erleben, die erst langsam zu ihrer wahren Form findet. Nachhaltig erreicht die Gruberova diese sogar erst mit dem "Qui la voce sua soave" des zweiten Teils. Hier darf man das bekannte sanfte Ansingen der Spitzentöne genießen, die Vielfalt der gestalterischen Mittel noch in den absurdesten Verzierungen.
Die anfängliche Schwäche teilt auch Carlos Álvarez in der Rolle des Riccardo. Er wirkt zunächst hörbar (und sichtbar) angestrengt, läuft aber nach und nach zu echter baritonaler Größe auf. Als Arturo bietet José Bros zwar eine solide, bis in die Höhen zumeist saubere Leistung, doch hätte man sich hier einen Lord mit stimmlich wie darstellerisch mehr Statur gewünscht. So bleibt die Figur merkwürdig blaß. Mit überzeugender Präsenz gibt hingegen Simon Orfila den Giorgio.
Friedrich Haider hat sein Ensemble sicher im Griff und dirigiert einen weitgehend unsentimenatlen Bellini.
Die Inszenierung, die Andrej Serban ursprünglich schon 1992 für die Welsh National Opera entwickelt hatte, begnügt sich mit einem kargen, in den Linien klaren Bühnenbild. Ständig entsteht das Gefühl der Isolation. Kaltes Licht und sparsamer Farbeinsatz tun ein übriges, um eine Atmosphäre zu verdeutlichen, in der für echte Gefühle wenig Raum bleibt. Perfekt abgestimmt auf die Personenführung und das Bühnengeschehen ist die Kameraregie. Beim Ton zeigt sich ein bühnentrockenes Klangbild, in dem sich die Vorteile und Nachteile einer Live-Produktion die Waage halten.
Sven Kerkhoff
Besetzung |
Edita Gruberova (Elvira) José Bros (Arturo) Carlos Àlvarez (Riccardo) Simón Orfila (Giorgio) Konstantin Gorny (Gualtiero) Vicenç Esteve Madrid (Bruno) Raquel Pierotti (Enrichetta) Orquestra Simfonica i Cor del Gran Teatre del Liceu
Ltg. Friedrich Haider
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