Simon Oslender / Will Lee / Wolfgang Haffner
Peace Of Mind
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1998 in Aachen geboren, wurde er bereits als Kind durch die singende Mutter und den Schlagzeug spielenden Vater an Musik herangeführt. Des Vaters Schallplattensammlung soll dann wohl ausschlaggebend gewesen sein, um fortan Interesse für Rock, Blues und Soul zu entwickeln. Selbst erlernte der Knabe auch das Schlagzeugspiel und später der Hammondorgel.
Von Blues und Jazz inspiriert, schritt die musikalische Weiterentwicklung voran, als Mentor fungierte vor Allem der bekannte Pianist Frank Chastenier. Und das, so nebenbei bemerkt, kann man tatsächlich auch bei einigen Songs gut nachvollziehen, ein gutes Beispiel hierfür ist der Song "First Dance". Neben vielen Engagements und musikalischen Aktivitäten wurde Oslender unter anderem auch Mitglied in der Band des Schlagzeugers Wolfgang Haffner. Und damit sind wir gleich beim Thema - der aktuellen Platte Peace Of Mind, denn eben dieser Wolfgang Haffner ist nun Teil der Band um Oslender. Ferner zählt der bekannte Bassist Will Lee an Bord, ein Musiker, der mir bereits über den Weg lief als Begleiter der Brecker Brothers und anderen Jazzgrößen.
Hinzu gesellen sich einige Gäste, meistens ein Bläserensemble, die die leichte und locker Fusion-Stimmung ein wenig anreichern. Fusion, genau, bestehend aus Jazz-, Blues- und Funk-Elementen, sehr hochwertig in der Ausführung, allerdings auch recht geglättet, ohne Ecken und Kanten, für einige Puristen vielleicht schon zu sehr in Richtung Smooth Jazz tendierend. Smooth ja, meistens gleitet die Musik recht entspannt dahin, und trägt viele Spuren der Fusion-Bewegung der Achtziger, als sich der raue und erdige Sound der Siebziger dann stark geglättet hatte.
Aber mit reichlich Eleganz und Niveau werden zwölf Songs vorgestellt, allesamt Eigenkompositionen von Oslender, die gepflegte Unterhaltung garantieren. Dabei bauen sich die Songs auf um das Spiel des Protagonisten an verschiedenen Tasteninstrumenten, vom Piano über die Hammond und den Rhodes hin zum Synthesizer, der jedoch moderat eingesetzt wird. Dem Jazz am nächsten kommt man mit einer Ballade wie "I Will Be There", das eine sehr romantische Stimmung ausstrahlt, oder dem verspielt hüpfenden "Shining Bright", das mich hinsichtlich des Themas ein wenig an Weather Report erinnert.
Doch nicht nur der Protagonist darf Akzente setzen. Einerseits ist es Haffner, der stets prägend wirkt mit seinem professionellen Spiel, und auch Will Lee steht im Vordergrund bei "Hymn", bei der er mit seinem warmen Bass-Klang überzeugen kann. Dieser Song ist auch einer Jener, bei der Oslender begleitende Vokal-Einschübe beiträgt, das erinnert mich dann an einige Platten aus der Latin-Fusion-Ecke der Achtziger. Den Abschluß bildet eine Widmung, nämlich an den verstorbenen Michael Brecker, "Blue Mike". Hier darf dann auch der einstige "Brecker Brother" Will Lee wiederum seinen Bass in Szene setzen. Insgesamt wird die Musik recht entspannt präsentiert, unaufgeregt und angenehm.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Healing
2 When She Speaks
3 First Dance
4 Keep It
5 I Will Be There
6 Hymn
7 Fall Of Hope
8 Shining Bright
9 Sleep In Peace
10 Walk With The Wind
11 Better Times
12 Blue Mike
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Besetzung |
Simon Oslender (piano, synthesizers, Rhodes piano, Wurlitzer piano, organ, vocals, programming)
Will Lee (electric bass, fretless bass)
Wolfgang Haffner (drums)
Roland Peil (percussion)
Oliver Leicht (flutes & clarinets)
Ruud Breuls (flugelhorn)
Günter Bollmann (trombone)
Jörg Achim Keller (horn arrangements)
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