Rudi Berger Quintet
Longings
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Untertitel dieser CD: featuring Mauro Rodrigues, Peter Madsen, Rosario Bonaccorso, Lukas Böck. In einer anderen Formation konnte ich die Musik des Violinisten aus Wien bereits im letzten Jahr genießen: Rudi Berger featuring Toninho Horta präsentierte eine hervorragende Werkschau im Umfeld von Bossa Nova, Jazz und ein wenig Klassik und Folk.
Somit hatte sich der Protagonist bereits als ein wichtiger Musiker vorgestellt als einer in einer langen Reihe bemerkenswerter Jazz-Violinisten wie Jean-Luc Ponty, Stéphane Grappelli, Zbigniew Seifert, Michal Urbaniak und anderen.
Im Pressetext zur aktuellen Platte, Longings, heisst es: Mit seinem nunmehr siebten Album Longings verschreibt sich der Wiener Jazzgeiger Rudi Berger den Themen Sehnsucht und Hoffnung. Völlig eigenständig in Stil und Phrasierung, fernab jeder Akademisierung ergibt sich das unverwechselbare Bild eines Violinvirtuosen, welcher wie in alten Zeiten eigene Kompositionen schreibt und diese auch zu interpretieren vermag..
Mit einer hervorragend aufgestellten Begleitband, die wiederum aus verschiedenen Ländern bringen diese ihre eigenen Einflüsse mit ins Boot, und die Tatsache, dass Berger einige Zeit in Brasilien lebte, dürfte auch eine Rolle für die Gestaltung des Sounds dieser Platte gespielt haben. Europäischer Jazz, US-amerikanischer Jazz, lateinamerikanische Einflüsse und vielleicht ein bisschen Wiener Charme fließen zusammen zu einem charmanten Ganzen.
Die Komposition von Peter Madsen, dem Pianisten, eröffnet uns einen Blick auf "Alice In Wonderland", diese märchenhafte Stimmung wird auch gleich offenbart, allein durch die Flötentöne von Mauro Rodrigues. Und Berger ist es dann schließlich, der mit seinem Solo fast erzählend agiert, als würde er zu uns sprechen. Und so zeigt er bereits hier, dass er über eine wirklich besondere und eigene Sprache verfügt. Er klingt nicht unbedingt wie die typischen Jazz-Violinisten und auch nicht so, wie man es vom Gypsy Jazz kennt, durch Musiker wie Schnuckenack Reinhardt, Zipflo Reinhardt und andere, sondern man hat den Eindruck, dass sein Spiel einer Wiener Musiktradition entsprungen ist, gepaart mit individuellen modernen Klangmustern.
Und so ziehen sich wunderbare Gemälde vor meinem von den Ohren inspirierten Augen dahin, die Eigenkomposition "Traumfluss" ist eines davon. Das Zusammenspiel zwischen Violine und Flöte ist herrlich, und auch hier ist es Flötist Rodrigues, der die für mich so wichtige Stellung innerhalb der Band innehat. Doch über der perfekt agierenden Rhythmusgruppe und Peter Madsen am Klavier ist es Berger, der stets die wirklich großartigen Akzente setzt mit seinem einzigartig klingenden Spiel. Letztlich sind es jedoch alle Musiker im Verbund, die auf Longings etwas Wunderbares geschaffen haben, Jazz mit einigen Einflüssen, solchen, die ihn so speziell werden liessen. Und das im Umfeld von beschwingten Songs mit lateinamerikanischem Anstrich, schnelleren Jazz-Nummern und schmachtenden Balladen, wie zum Beispiel der die Platte abschliessende Titelsong.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Alice In Wonderland (Madsen)
2 Rudi's Xote (Rodrigues)
3 Traumfluss (Berger)
4 Mr. Kneipp (Bonaccorso)
5 Urgency & Patience (Rodrigues)
6 When Eagles Fly On Sunday (Berger)
7 Viaggiando (Bonaccorso)
8 Longings (Berger)
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Besetzung |
Rudi Berger (violin)
Mauro Rodrigues (flute)
Peter Madsen (piano)
Rosario Bonaccorso (acoustic bass & vocals)
Lukas Böck (drums)
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