Ballsqueezer
Whisky Tale (Review-Serie, Folge 14)
Ballsqueezer-Review-Serie, Folge 14: Whisky Tale
Wir sind am Ende der zweiten Hälfte unserer Ballsqueezer-Review-Serie angelangt.
Anlässlich einer Besprechung von Brainless, dem damals aktuellen 14ten Album von Ballsqueezer, hatte ich die Band seinerzeit um ein Rezensionsexemplar gebeten – und einen Brief bekommen, der neben einem Band-T-Shirt die letzten sieben Alben der Slowaken enthielt. Damit war der Startschuss für unsere Review-Serie gegeben, die ich historisch mit Into Nothingness begonnen habe, so dass das angefragte Album Brainless in der November-Ausgabe 2021 besprochen wurde.
Mittlerweile hatte uns ein Brief mit den ersten sieben Alben der Band erreicht. So dass in einer zweiten Runde die ersten sieben Alben der Slowaken verarztet wurden. Diese Runde findet mit dieser Review ihr Ende.
Während unserer Abarbeitung des Bandkatalogs ist aber bereits ein weiteres Album erschienen. Kein Wunder bei einem Veröffentlichungs-Rhythmus, der in den zehn Jahren seit 2013 15 Alben auf den Markt geworfen hat. Daher wird unsere Review-Reihe im kommenden Monat mit eben jenem 15ten Album ihren wahrscheinlich vorläufigen Abschluss finden.
Vorläufig - denn auf der Homepage der Band sind bereits die Lyrics zum nächsten Album abrufbar, begleitet von einem Cover-Artwork-Platzhalter, der aus den Ziffern „21 12 22“ besteht – und damit wenig Interpretations-Möglichkeiten offen lässt. Wir hoffen also auf eine Fortsetzung der Review-Serie in der Januar- oder Februar-Ausgabe 2023.
Passend zum Album-Titel spielt der Alkohol in den Whisky Tale eine prägende Rolle. Das beginnt mit der Einladung zum feucht-fröhlichen Kartenspiel im Opener. Recht strange kommt er im Titelsong zum Tragen. Es geht um Seeleute, die den Geschmack von Whisky vergessen haben und von diesem Verlust befreit werden wollen. Auf dem „Planet Beer“ wird der Gerstensaft offenbar wie eine Gottheit angebetet – obwohl man sich in „Nonduality of Being“ von jedem dualistischen Weltbild distanziert.
Weitere Themen sind der Traum vom Zeitalter des Wassermanns in „Aquarius“, die geil machende Wirkung bei der Begegnung mit einer Superfrau („Watch your Balls“) und die Problematik in einer Lüge zu leben, wenn man die Augen verschließt („Had it comin‘“).
Klassischer, oft melodischer Thrash- und Speed-Metal ist weiterhin das Metier von Ballsqueezer. Beim fröhlichen Opener kommt ein leicht irischer Ansatz zum Tragen. „Had it comin‘“ ist treibender, fast hypnotisch sich wiederholender Power Metal. Die „Whisky Tale“ wird im melodischen Thrash-Modus erzählt. Die Gitarren sind mal schnell mahlend („Watch your Balls“) mal etwas weniger speedig druckvoll („Nonduality of Being“). Wie immer gibt es auch einen Instrumentaltrack. „To live for“ integriert dabei auch Piano-Klänge und ist gemeinsam mit „Aquarius“, das mit einem Akustik-Intro für Abwechslung sorgt, der relative Longtrack des Albums.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | On the Run | 2:12 |
2 | Planet Beer | 3:09 |
3 | Watch your Balls | 2:43 |
4 | Had it comin' | 2:54 |
5 | Nonduality of Being | 3:37 |
6 | Aquarius | 5:17 |
7 | Whisky Tale | 2:45 |
8 | To live for | 5:10 |
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