The Yardbirds
Five Live Yardbirds 1964
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“Five Live Yardbirds”??? Jetzt eine Neuveröffentlichung? Denn Repertoire Records hatte ja bereits eine CD des legendären Konzerts vom 20. März 1964 aus dem Marquee Club, London, veröffentlicht. Doch diese neue Platte der Yardbirds mit vollem Titel Five Live Yardbirds 1964 enthält Aufnahmen aus dem gleichen Club, jedoch vom 7. August 1964.
Die Band war damals darauf spezialisiert, Blues- und Rhythm & Blues-Titel US-amerikanischer Künstler zu interpretieren, ebenso wie die Rolling Stones oder die Pretty Things seinerzeit. Die Yardbirds standen mit ihnen in vorderster Front, und gerade die Liveaufnahmen zeugen vom Enthusiasmus der Musiker. Folgerichtig wurde die erste “Five Live Yardbirds“ auch als Debüt veröffentlicht. So, was hatte sich nun von März bis August verändert? Nun kann man das sehr gut nachvollziehen anhand der neu vorgelegten Veröffentlichung.
Ich habe das einmal versucht anhand einiger ausgesuchter Songs, die auf beiden Konzerten gespielt wurden, und muss tatsächlich feststellen, dass die Interpretation der Klassiker nun sicherer geworden war. Keith Relf sang noch überzeugender, die Band spielte dichter und Clapton hatte sein Solospiel auch entwickeln können, gerade besonders nachzuvollziehen auf “The Sky Is Crying“. Auch war das Repertoire etwas abwechslungsreicher geworden. Mit dem Doppel-Song “Respectable / Humpty Dumpty“ hat man sich stilistisch mehr dem R&B geöffnet und, im dem zweiten Teil noch mehr vorhanden, vermag man gar Anteile von Ska zu vernehmen.
Zwischendurch gibt es kurze Sequenzen, in denen man sich einspielt (“Tuning Up/Tuning Up(2)“) oder Ansagen von Relf, während Clapton sich seine Gitarre stimmt, die wie er sagt, „that this is the only black Fender Jazzmaster in the world“, oder wie die Geschichte zu Chris Dreja erzählt wird, als vor kurzer Zeit seine Gitarre zerstört wurde. Und wieder ein Chuck Berry-Song, Songs, die ja eigentlich eher den Rolling Stones vorbehalten waren, doch bei “Too Much Monkey Business“ zeigt Clapton seine individuelle Seite, indem er es vermeidet, die typische Berry-Riffs nachzuahmen, und dafür ein tolles Solo auf seine Art spielt.
Leider gab es damals nur ein Set, weil Relf mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Noch am gleichen Abend wurde er in die Klinik verbracht wegen eines sehr starken Asthma-Anfalls, seine Lunge war bereits kollabiert. So musste er live für einige Zeit aussetzen, unter diesem Aspekt sind die Aufnahmen noch ganz anders zu beurteilen, wenn man bedenkt, unter welchen Anstrengungen er wohl sang und auch noch die Harp spielte.
Hinsichtlich des Sounds sind die Aufnahmen einwandfrei und die einzelnen Instrumente sind sehr gut gestaffelt zu vernehmen. So ist hier ein sehr wichtiges Dokument hinterlegt worden mit dieser Veröffentlichung, wahrlich ein wertvolles Zeitdokument und ein Muss für jeden Freund der Band!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Someone To Love Me
2 Tuning Up
3 Too Much Monkey Business
4 I Got Love If You Want It
5 Keith Relf talks about Eric Clapton’s black Fender Jazzmaster
6 Smokestack Lightning
7 Keith Relf talks about Paul “Sam” Smith & Eric Clapton
8 Good Morning Little Schoolgirl
9 Tuning Up (2)
10 Respectable / Humpty Dumpty
11 Announcement
12 The Sky Is Crying
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Besetzung |
Keith Relf (vocals, harmonica)
Eric Clapton (guitar, vocals - #8)
Chris Dreja (guitar, vocals - #8)
Paul Samwell-Smith (bass)
Jim McCarty (drums)
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