Christy Doran’s Sound Fountain
Lift The Bar
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In Verbindung mit dem schon lange in der Schweiz lebenden irischen Musikers Christy Doran stolpere ich stets über den Namen der Band “Om”, in den Siebzigern bereits ein Garant für ungewöhnliche Musik. Unter der Bezeichnung Christy Doran’s Sound Fountain sind nun auch schon einige bemerkenswerte Veröffentlichungen erschienen, gekennzeichnet durch eine Fusion verschiedener Einflüsse aus Jazz und Rock und zusätzlichen Spuren von improvisierter Musik und aus der Neuen Klassik.
Musikalische Einflüsse der Jugend waren weit gefächert von John Coltrane bis Jimi Hendrix, letzterer ist heute noch deutlich nachvollziehbar. Sound Fountain, das ist die Bezeichnung eine der Formationen, mit denen Doran aktuell arbeitet. Seit 2014 spielt er mit dem aus Buenos Aires stammenden Franco Fontanarrosa zusammen. Der Schweizer Schlagzeuger Lukas Mantel stieß dazu und Sound Fountain war entstanden, und drei Musiker mit persönlicher Ausstrahlung sorgten und sorgen dafür, dass man das Ungewöhnliche erwarten darf.
Nach einer ruhigen Einleitung im ersten Song nimmt dieses noch Fahrt auf, bleibt aber in relativ ruhigem Fahrwasser, und Doran erinnert mich in seiner Spielweise an eine Mischung zwischen Pat Metheny und John McLaughlin, dabei jedoch einen eigenen Ausdruck wahrend. “Aftertaste“ ist bereits rasanter und energischer, bis sich mit “Oneiron Street“, dem mit gut zehn Minuten Spieldauer dann eine recht freie und ständig wechselnde Atmosphäre einstellt. Stets maßgeblich beteiligt sind die beiden Mitspieler an Bass und Schlagzeug. Wie von Sound Fountain gewohnt, bietet sich eine Bühne voller abwechslungsreicher Darbietungen zwischen hohem Energielevel und ruhig fließenden Passagen und experimenteller Passagen, und das mit jeweiligen individuellen Beiträgen.
Und so sind die verschiedenen Einflüsse und Stilelemente konsequent und dicht gebündelt zu einem dichten Sound verwoben worden, ein Sound, der voller Energie und Überraschungen sprüht, das ist sehr lebendige Musik, auch sehr fordernd und nicht leicht konsumierbar, doch sollten gerade Rock-Freunde gern einmal beide Ohren riskieren, dürften auch sie partiell sicher gut bedient werden, für puristische Jazzer allerdings sollte diese Musik nicht ansprechend sein. Abermals erinnert mich so Einiges an die Aufbruchsstimmung im Jazz Rock der späten Sechziger/frühen Siebziger, und werfe hier assoziativ noch einmal Larry Coryell ein.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Lift the Bar (8:55)
2 Aftertaste (5:27)
3 Oneiron Street (10:08)
4 Next Up (6:58)
5 Out of the Rats Race (6:21)
6 One for the Road (7:21)
7 Wrong Place Wrong Time (2:14)
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Besetzung |
Christy Doran (electric guitar & composition)
Franco Fontanarrosa (electric bass & composition)
Lukas Mantel (drums & composition)
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