Chardeau
In Terra cognita?
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Info |
Musikrichtung:
Prog / Pop-Musical
VÖ: 23.11.2019
(L. Records / Cherry Red)
Gesamtspielzeit: 69:34
Internet:
http://www.chardeau.com
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Fett !, Fett !!, Fett !!!
In Terra cognita? macht einen überwältigenden Eindruck schon (beziehungsweise: noch) bevor man die CD in den Player geschoben hat. Ein echt fettes Teil, das Cherry Red JJ Chardeau spendiert haben.
Fett ! – Die CD:
Das zweifach ausklappbare Digipack enthält nicht nur ein Booklet, sondern derer gleich zwei. Das eine (20 Seiten) steckt in der linken Ausklappseite. In der rechten befindet sich die CD. Es ist ein opulentes Foto-Büchlein, das die Beteiligten am üppigen Line up (s. Fett !!) in einer Unzahl Fotos, die offenkundig bei den Studio-Sessions entstanden sind zeigt. Und die sind sogar beschriftet, damit man auch weiß, wen man nun gerade sieht. (Warum Kohann, die bei „Les Larmes du Pacifique“ zu hören ist, allerdings die evil Pommesgabel zeigt, wird bei dieser Musik ein ewiges Rätsel bleiben.)
Das zweite Booklet (36 Seiten) ist ein überaus aufwändig gestaltetes Textheft, dem man eigentlich nur eins vorwerfen kann, dass es zu den überwiegend in Französisch verfassten Texten, keine (zumindest englischen) Übersetzungen gibt.
Fett !! - Das Line Up:
JJ Chardeau hat eine ganze Armee an MusikerInnen um sich gesammelt, die er scheinbar alle nicht nur als hired Guns, sondern als integrale Bestandteile seines musikalischen betrachtet. Denn mit der Auflistung von Gästen beginnt er erst, wenn es an die SängerInnen geht.
Dabei ist es ihm gelungen einiges an Prominenz einzusammeln – aus Bands wie Saga (Michael Sadler), Supertramp (John Helliwell), Jethro Tull (Martin Barre), Santana (Alex Ligterwood) oder Chicago (Danny Seraphine).
Fett !!! - Der Rahmen
Wenn ich die – auch in Englisch vorhandenen – Line Notes richtig verstehe, ist In Terra cognita? nur ein Viertel von dem, was JJ Chardeau sein opus magnus, „my very own Mona Lisa“, nennt. In den letzten 20 Jahren habe er es wie ein gigantisches Mosaik zusammengesetzt. Mit der aktuellen CD enthülle er jetzt das erste Puzzlestück einer „verträumten und musikalischen Weltreise, in vier Folgen“.
Liest man das und blättert dann durchs Textheft, ist einem der Mund (bzw. das Ohr) regelrecht wässerig gemacht worden. Und wässerig ist auch schon das richtige Stichwort. Denn wenn man dann die CD in den Player schiebt, wird doch erheblich Wasser in den Wein gegossen. Was der Promotext als Rock-Oper bezeichnet, ist bestenfalls ein schwacher Abklatsch dessen, was Andrew Lloyd Weber oder Eric Woolfson in ihren schwächeren Momenten auf den Markt gebracht haben.
Chardeau versuchen beim Thema logischerweise mit nationalen Themen zu spielen. Textlich bleibt das – soweit ich das erkennen kann – bei recht oberflächlichen Klischees. Musikalisch ein ähnliches Bild.
Das in Israel angesiedelte Instrumental „Wall of Laments“ (Klagemauer) erhält etwas Klarinette. Der von dem Kanadier Michael Sadler eingesungene Nordamerika-Beitrag „The last Rockaway“ bekommt Indianer-Fotos und ist die rockigste Nummer des Albums. Korea, erneut ein Instrumental, mit Atompilz und Diktatorenportrait, darf leicht jazzen. „Pablo Tequila“ feiert die Fiesta mexicana poppig mit Bläsern. Im „Black Taj Mahal“ sind Sitar, Santur und Tablas am Start. Usw, usf.
Das Ganze läuft was die musikalische Authentizität anbelangt aber bestenfalls auf der Ebene einer ZDF-Unterhaltungs-Show.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Evolution (MMM Ouverture) | 3:43 |
2 |
Dream in Moscow | 7:54 |
3 |
Black Taj Mahal | 4:23 |
4 |
Farewell Lhassa | 4:45 |
5 |
DMZ | 2:58 |
6 |
Frisson Nippon | 4:23 |
7 |
Les Larmes du Pacifique | 6:28 |
8 |
Nunavut | 3:47 |
9 |
The last Rockaway | 5:44 |
10 |
Pablo Tequila | 4:20 |
11 |
Machu Picchu | 5:37 |
12 |
Cabale Kabyle | 4:22 |
13 |
Wall of Laments | 2:36 |
14 |
Tchad | 5:19 |
15 |
The End? (MMM Final) | 2:24 |
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Besetzung |
JJ Chardeau (Keys, Back Voc)
John van Eps (Keys)
Francis Décamps (Keys)
Danny Seraphine (Dr)
Kenny Aronoff (Dr)
Mark Walker (Dr)
Mark Andes (B)
Fifi Chayeb (B)
Ruben Rodriguez (B)
Chris Pinnick (Git)
Martin Barre (Git)
Basile Leroux (Git)
Hank Linderman (Git)
Jerry Goodman (Violine)
Layth Sidiq (Violine)
John Helliwell (Sax, Klarinette)
John McFee (Pedal Steel, Cello)
Brian Auger (Orgel, Fender Rhodes)
Paul Livingstone (Sitar, Santur)
Neelamjit Dhillón (Tablas, Flöte)
Ellen Redmond (Flöten)
Mike Ringquist (Perc)
Michael Moushabeck (Perc)
John Clark (Horn)
Jeff Holmes (Trompete)
Tim Atherton (Posaune)
Lynn Sussmann (Klarinette)
Emlyn van Eps (Violine, Viola, Cello)
Voicy Pelliter (Cello)
Jeddrah Leiterding (Back Voc)
Roberto Tiranti (Back Voc)
Valeria Bruzzone (Back Voc)
Alan Simon (Back Voc)
Gäste:
Jason Scheff (Voc <1>, B <4,11,13>)
Eric Troyer (Voc <1>)
Alex Ligterwood (Voc <2>)
Kohann (Voc <7>)
Michael Sadler (Voc <9>)
Christian Décamps (Voc <14>)
Lulendo (Voc <14>, Sansa <14>)
Jean-Claude Drouot (Sprecher <4,8>)
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