Depeche Mode
Black Celebration (The 12“ Singles)
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Info |
Musikrichtung:
Elektro Pop
VÖ: 31.05.2019 (1986)
(Columbia / Sony)
Gesamtspielzeit: 116:36
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Depeche Mode 12“-Box Reviews, Folge 5: Black Celebration
Mit dem Vorgänger Some great Reward hatten Depeche Mode Supergroup-Status erreicht. Kein einziges Album hat seitdem die Top 3 der deutschen Charts verpasst – wobei man anfügen kann, dass die Band auch nirgendwo so erfolgreich ist. Das Präsens ist hier übrigens berechtigt. Anderes als viele andere Spitzenbands haben Depeche Mode ihren Status nicht nur halten können, sondern sind bis in die 2010er Jahre hinein global immer erfolgreicher geworden.
Black Celebration gilt als Klassiker, der für Innovationen insbesondere hinsichtlich der Nutzung von Sampler-Technik steht. Für mich wirkt das, was ich höre, eher so, als wäre die Band von den Möglichkeiten des Samplings erschlagen worden, die sie noch nicht recht unter Kontrolle hat, um sie (nur) da einzusetzen, wo sie kompositorisch, oder vom Arrangement her Sinn macht. Aber vielleicht liegt dieser Eindruck daran, dass ich das Album selber nicht kenne, sondern nur diese 12“-Box. Denn es war ja „gute“ Sitte damals, bei den Remixen die lange Spielzeit exzessiv für Spielereien auszunutzen.
Alle drei Singles waren in Deutschland in den Top 10. Mit „Stripped“ kann ich wenig anfangen. Die ersten beiden Stücke sind blasser Elektropop, bei dem der Titelsong einen fast akustischen Eindruck macht. Die b-Seite ist dann ein Musterbeispiel für Songs, die sich völlig ans Sampling verloren haben – ein unsägliches Soundgestapel, ohne Power, kein Groove, nix, unhörbar!
„A Question of Lust“, mit Platz 8 die charttechnisch schwächste der drei Singles (die anderen beiden kamen bis auf die 4), gefällt mir deutlich besser, ohne dass die melodische weiche Pop-Ballade an die beiden Vorgänger-Alben heranreicht. Mit „Christmas Island“ enthalten die beiden 12“, die zu diesem Titel erschienen sind zwar auch ein Sample-Monster. Die Live-Nummern, die auf Material der beiden Vorgänger-Alben zurückgreifen, zeigen die Band von ihrer besseren Seite und mit „It doesn’t matter two“ zeigt sich die Band von einer ungewohnt witzigen Seite. Das Stück hat etwas ungewohnt Verspieltes und kann nahezu als ein Beispiel für Humor in der Musik durchgehen. Ein bunter lebendiger Funke in einer düsteren Industriekulisse.
Das Highlight in meinen Ohren ist die dritte Single „A Question of Lust“, deren treibender Disco-Beat am dichtesten an den Some great Reward-Hits „People are People“ und „Master and Servant“ dran ist. Aufgestockt warden die beiden Singles durch gute Live-Mixe, die gelegentlich (guten!) Bootleg-Charakter haben. Nur „Black Celebration“ kommt etwas monoton.
Die Aufmachung ist wie gehabt. Die 180g-Vinyl-Scheiben stecken in unbedruckter, gefütterter Innenhülle je in einem eigenem LP-Cover. Das Ganze befindet sich mit Download-Code und der Reproduktion eines Plakats zu „A Question of Lust“ in einem stabilen nummerierten Schuber. (Rezensiert wird dieses Mal die Box Nr. 06779.)
Eine Ausnahme: Die zweite „A Question of Lust“ 12” steckt in einer ungefütterten Innenhülle, auf der die Texte der Stücke abgedruckt sind.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
Stripped (10. Februar 1986)
Stripped (Highland Mix) (6:41)
But not tonight (Extended Remix) (5:10)
Breathing in Fumes (6:05)
Fly on the Windscreen (Quiet Mix) (4:23)
Black Day (2:36)
A Question of Lust (14. April 1986)
A Question of Lust (4:22)
Christmas Island (Extended) (5:39)
People are People (Live) (4:23)
It doesn't matter Two (Instrumental) (2:48)
A Question of Lust (Minimal) (6:47)
A Question of Lust (14. April 1986)
A Question of Lust (Flood Mix) (5:08)
Christmas Island (4:50)
If you want (live) (5:16)
Shame (live) (4:13)
Blasphemous Rumours (live) (5:30)
A Question of Time (11. August 1986)
A Question of Time (Extended Remix) (4:05)
Black Celebration (live) (5:58)
Something to do (live) (3:50)
Stripped (live) (6:22)
A Question of Time (11. August 1986)
A Question of Time (New Town) (6:50)
A Question of Time (Live Remix) (4:21)
Black Celebration (Black Tulip Mix) (6:30)
More than a Party (Live Remix) (4:59)
PS: Die VÖ-Termine beziehen sich wieder auf die regulären Singles und dürften nicht mit den VÖ-Daten der 12" identisch sein.
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Besetzung |
Dave Gahan (Voc)
Martin Gore (Synth, Back Voc)
Andrew Fletcher (Synth, Back Voc)
Alan Wilder (Synth, Sampling)
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