Martin Seidel
Comin' Home
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Martin Seidel ist ein Singer/Songwriter aus Dresden, der bereits seit 1994 musikalisch aktiv ist. Wenn man sich seine Bandstationen so anschaut ist man erstaunt, in welcher Bandbreite er dabei unterwegs ist. Von Irish Folk über Doom Metal bis hin zu Black Metal ist dabei alles vorhanden. Seit 2015 ist er aber auch als Solokünstler unterwegs und mit Comin' Home legt er nun sein Debütalbum vor. Stilistisch bietet es neben Folk und Pop auch etwas Country- oder Alternative-Spritzer. Und das macht sich dann ausgesprochen gut.
Der Opener und titelgebende Track "Comin' Home" ist der perfekte Einstieg in das Album. Mit einem leicht melancholischen Unterton gefällt der Song mit unüblichen harmonischen Abfolgen und einfachem aber sehr effektvollem akustischen Gitarrenspiel. Dazu passt der warme Gesang von Martin Seidel. Und wenn dann ab der Hälfte des Titels einige Hammond-Sounds ganz leicht im Hintergrund erklingen, dann macht das das Arrangement noch interessanter. Bei "Like You" kommen dann die Metal-Einflüsse zum Tragen. Nicht dass es sich um einen Metal-Song handelt, aber hier gibt es auch mal elektrische Gitarren, die sogar am Ende für wenige Sekunden das Zepter übernehmen. Hier singt Martin Seidel auch deutlich rockiger. Das Lied würde als Heavy-Ballade sicherlich auch eine sehr gute Figur machen. "Like I Should" ist dagegen eher in Country und Folk unterwegs. Auch hier klingt die Stimme Martin Seidels wieder dem Song entsprechend anders und wandlungsfähig. Dies zeichnet die ganze CD aus. Mein Favorit ist allerdings "Paradise (Where I Can Breathe)", welches einen ganz eigenen, sehr zurückgenommenen Charakter besitzt. Und auch der CD-Bonus-Track (den es nicht in der Download-Variante gibt) ist ein Grund, sich die CD zuzulegen. "Didn't Mean To" ist wieder im Singer/Songwriter-Genre plus Geige und Cello angesiedelt. Ein gelungener Abschluss der CD.
Martin Seidel zeigt, dass er sehr gutes Songmaterial geschrieben hat und auch viel Erfahrung beim Arrangieren besitzt. Manchmal sind die musikalischen Sprünge zwischen den Liedern vielleicht etwas ungewohnt, aber dem aufgeschlossenen Hörer dürfte das sicherlich gefallen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Songs live, noch intensiver rüberkommen aber auch so kann man Comin' Home (im schönen Digipack) empfehlen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Comin' Home | 4:47 |
2 |
Havin' Fun | 3:26 |
3 |
Like You | 4:54 |
4 |
Leaving | 4:23 |
5 |
Like I Should | 4:36 |
6 |
Baby, These Are Mysterious Times | 4:41 |
7 |
Paradise (Where I Can Breathe) | 3:49 |
8 |
Sailor | 5:23 |
9 |
Litte Sister (Crazy Soul) | 4:46 |
10 |
Jungle Queen | 4:37 |
11 |
Oh! She's Wrecking My Life Again | 3:58 |
12 |
Didn't Mean To (CD only Bonus Track) | 3:49 |
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Besetzung |
Martin Seidel: Gesang, Gitarre, Cajon, Klavier, Nord, Schlagzeug, Percussion
Ludwig Schmutzler: E-Gitarre, Lapsteel, Ukulele, Nord, Snare
Michael Müller: Gitarrensolo (05), Violoncello (04, 06, 12)
Paul Giersberg: Trompetensolo (09)
Robin Vollhardt: Mandoline (10)
Andreas Henschel: Schlagzeug (09)
Anne Findeisen: Akkordeon (09)
Stefan Kobel: Schlagzeug (11)
Clemens Voyé: Kontrabass (10)
Nenya Mercuri: Violine (12)
Felix Lein: Klavier (03, 04), Akkordeon (08), Background-Gesang (08)
Dr. Andy Philipp: Gitarrensolo (11)
Enna Miau: Backgroundgesang (09)
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