Helge Lien Trio
Guzuguzu
|
|
|
Eine hervorragende Neuentdeckung für mich! So schrieb ich im Jahre 2008 zur Platte “Hello Troll“. Neun Jahre und einige Platten später klingt der Troll hinsichtlich des Plattentitels irgendwie japanisch. Und das stimmt auch tatsächlich. Jeder Track des Albums soll auf einem onomatopoetischen japanischen Begriff und den damit verbundenen Assoziationen basieren. Onomatopoetisch? Lautmalerisch kann hier Anwendung finden.
Die letztlich festen Formen der ersten Platten scheinen sich auf der neuen Produktion fast aufgelöst haben, ohne ins völlig Strukturlose abzugleiten. Die Musik scheint zu schweben, gleich “Gorogoro“ ist davon eingenommen, unterstrichen noch durch den gestrichenen Bass. Und so höre ich mich voller Wohlgefallen durch eine Klanglandschaft, in der Komposition und Improvisation dicht nebeneinander zu liegen scheinen. Dem Lauf der Musik entspringen stets neue Quellen und bilden einen ständig wachsenden Fluss, der in einem Ozean zu münden scheint, ja, ich spüre eine großartige Fülle.
Und diese Fülle ist voller Wohlgefühl, diese neue Platte lässt das Helge Lien Trio für mich ganz oben auf dem Gipfel derzeitiger Jazz-Piano-Formationen stehen. Nicht nur Jazz, sondern auch symphonische Anklänge der E-Musik vereinen sich zu diesem wunderschönen Ganzen, das ein sehr hohes Emotionspotential aufweist. Dabei spielen sich die drei Musiker ständig Bälle zu, gestalten als perfekte Einheit, und somit hat der Sticker auf “Hello Troll“ noch heute seine Berechtigung: The best Norwegian Piano Trio in a long time (Dagbladet)
Meine ehemalige Neuentdeckung ist für mich zwischenzeitlich zu einer Institution geworden. Aber – japanisch klingt die Musik allerdings nicht.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Gorogoro (thundering) (4:35)
2 Guzuguzu (moving Slowly) (4:40)
3 Nikoniko (smiling) (3:55)
4 Garari (completely) (8:11)
5 Jasmine (4:53)
6 Chokichoki (cutting) (6:27)
7 Kurukuru (spinning Around) (3:13)
8 Shitoshito (raining Quietly) (6:08)
|
|
|
|
|
Besetzung |
Helge Lien (piano)
Frode Berg (bass)
Per Oddvar Johansen (drums)
|
|
|
|
|