Architecture of a God
|
Wenn innerhalb eines Satzes gleichzeitig die Begriffe Metal und Italien fallen, fällt bei vielen trven Metal-Fans sofort die Rhapsody-Klappe und ein angewidertes Abwenden ist die Folge. Das ist im Falle von Labyrinth absolut nicht angemessen. (Ob das nun eine positive Aussage ist, sie mal dahingestellt, da nicht alle das Rhapsody-Verdikt teilen; Red.) Es gibt sicher die eine oder andere Schnittmenge zwischen beiden Bands. Akustisch klingt Architecture of a God aber eher nach Hamburg, als nach Triest. Statt sich in cineastischem Bombast zu verlieren hoppeln hier eher die Kürbisse durch den Garten. Mit „Take on my Legacy“ (Nomen est omen?) erreicht die Helloween-Verehrung ihren Höhepunkt.
Insgesamt bleiben Labyrinth aber deutlich unfokussierter als die hanseatischen Vorbilder. Neben Prog-Metal-Nummern mit Schmackes, die in der Regel zumindest die 10 Treffen finden sich auch eine Reihe von Ausflügen in deutlich melodischere Bereiche, die sehr schnell die Tendenz haben ins Belanglose abzugleiten. Das Roger Miles-Cover „Children“ ist sogar ein völliger Griff ins Klo. Sogar das kitschige Original kommt besser.
Labyrinth haben in der Vergangenheit mit durchaus gelungenen Alben nie den Aufstieg in die erste Liga geschafft. Es ist kaum zu vermuten, dass das mit Architecture of a God nun gelingt. Für Genre-Fans kein Grund nicht zuzugreifen.
Norbert von Fransecky
|
|
|
|
|