Kari Ikonen

Ikonostasis


Info
Musikrichtung: Avantgarde/Jazz

VÖ: 21.04.2017

(Ozella Music)

Gesamtspielzeit: 39:55

Internet:

http://www.kariikonen.com/
http://ozellamusic.com/


Der 1973 geborene finnische Pianist und Keyboarder Kari Ikonen startete in frühen Jahren mit der klassischen Musik, bevor er später zum Jazz wechselte. Nun, das, was er mit seiner aktuellen Platte Ikonostasis vorlegt, ist als Jazz nicht zu identifizieren, erst ab dem vierten Titel kann man die Musik so bezeichnen. Zuvor gibt es eine kurze, sehr nach klassischer Musik klingende Einleitung auf dem Piano und es folgen zwei Stücke, auf denen sich der Musiker auf dem Moog austobt.

So frönt er auf dieser Platte dann auch mehr dem Experiment und hat sich dafür drei Musiker ausgesucht, die in unterschiedlichen Besetzungen spielen. So gibt es von Solo- bis Trio-Besetzung einen bunten Reigen, wobei der längste Song, “Trinity“, eine Trio-Einspielung ist. Die elektronischen Keyboards, Trompete und Schlagzeug schaffen eine Klanglandschaft, die geheimnisvoll und betörend wirkt, in der man sich verlieren kann. Hier sind es auch starke Anklänge an den klassischen Sound der Veröffentlichungen von ECM, gerade dann, wenn das Piano zum Einsatz kommt.

Insgesamt gesehen wirkt die Platte ein wenig wie eine Art Suite mit ihren unterschiedlichen Elementen und Stimmungen, ob sie nun relativ fest strukturiert oder frei schwebend wirken, wenn sich der Synthie und die Bassklarinette zum Beispiel auf “Sacrement“ austauschen. Letztlich ist es nicht gerade üblich, heute noch Musik mit diesen Moog-Klängen zu hören, es wirkt so auch gar ein wenig verwunderlich, und länger hätten die Solo-Parts mit diesem Instrument auch nicht sein dürfen, vielleicht wäre etwas weniger sogar noch gut gewesen, quasi lediglich als Ausschmückung.
Aufgenommen wurde übrigens zu fünf verschiedenen Zeitpunkten an fünf verschiedenen Orten, im Zeitraum vom Juni 2014 bis Oktober 2016, das bereits genannte “Trinity“ übrigens live auf dem Pori Jazz Festival.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Toccatina (0:37)
2 Sinephony (2:05)
3 Prophetes (3:43)
4 Biangular (5:40)
5 Sacrement (4:30)
6 Trinity (14:32)
7 Porte de l'Est (3:38)
8 Catiubada de Teheran (1:31)
9 Cappella nella Luna (3:26)
Besetzung

Kari Ikonen (piano, Moog synthesizer, Rhodes, voice)
Ra-Kalam Bob Moses (drums -#4, 6, sonic beds -#8)
Mathias Eick (trumpet -#6)
Louis Sclavis (clarinet -#3, bass clarinet -#5)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>