Phil Smith
Year Of The Dog
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Der aus Sidney stammende und dort 1970 geborene Phil Smith legt nun das dritte Album nach dem Erstlingswerk aus 2007, “Goldmine“, vor. Der nun in Brisbane beheimatete Künstler spielt Gitarre seit seinem vierzehnten Lebensjahr.
Oft geht es mir so, dass mich Musik unmittelbar packt, und so war es auch hier, als ich die CD erstmals einlegte. Wie von einem Zauber gefangen, strahlte die Musik auf mich wie etwas schon immer Bekanntes, schon immer Gehörtes, Musik wie ein alter guter Freund.
Zunächst begann ich zu assoziieren, und da war ich ganz schnell bei Nick Drake gelandet. Ja, diese britische Art der Melancholie, ganz besonders eben in Richtung Drake, umhüllte mich. Allerdings die ganz besonders stark betonte Melancholie und manchmal Verlorenheit spürte/spüre ich nur ansatzweise. Denn viel Schönes schwingt hier mit, und das nicht nur beim ersten Hören, nein, denn diese Klänge sind nachhaltig beeinflussend! Und dann sind es Kleinigkeiten, die plötzlich wie aus dem Nichts erscheinen und einen Song ganz erheblich beeinflussen und bestimmen können. So geschehen auf „“Broken Rivers“, wo eine weibliche Stimme ganz im Hintergrund für einen sehr harmonischen Aspekt sorgt. Oder ist es Phil selbst, der diese hohe Stimme aus dem Off beisteuert? Jedenfalls erhält dieser Song so seinen magischen Moment.
Und diese magischen Momente durchziehen die Platte, ob es eine Violine ist oder der Klang der Mandoline.
Ganz besonders interessant klingt die Stimme des Protagonisten, sehr harmonisch, freundlich zugewandt, hoch emotional und sympathisch. So thront sie über der weitestgehend angenehm spartanischen Stimmung, die in verschiedene Richtungen ausschlägt, ganz sanfte Klänge aus dem Bluegrass zum Beispiel, ganz viel Folk in der Basis allerdings. Und neben der erwähnten britischen Ausrichtung dieses Folks strömt auch ganz viel Amerikanisches.
Mystisch, geheimnisvoll, berührend, eindringlich, so erzählt uns Phil seine Geschichten, arrangiert mit akustischer Gitarre, Geigen, Banjo, auch mit in positivem Sinne monotonem Gesang, der jedoch dadurch, dass er sehr sympathisch wirkt, sehr viel nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Dabei strahlt die Musik eine große Ruhe aus, mit etwas Traurigkeit und Sehnsucht im Gepäck.
Für mich ist eine der wohl wertvollsten Folkplatten dieses Jahres erschienen, und ich hoffe, dass Phil seine Botschaften bei Gelegenheit auch in unseren Breiten einmal live präsentieren wird.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Calling Home (3:47)
2 Broken Rivers (3:33)
3 Homeward Bound (4:07)
4 Avenue Girl (2:47)
5 Nightwinds (3:30)
6 Memories (5:33)
7 El Corazon (3:02)
8 The Ballad Of Joseph Henry (4:49)
9 The Train (4:49)
10 Sometimes You Cry (4:37)
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Besetzung |
Phil Smith (guitars, vocals, banjo, mouth organ)
Lib Newman (piano, glock)
Michael Patrick (fiddle, mandolin)
Sue Ray (backing vocals)
Megan Cooper (backing vocals)
Ian Kerr (pedal steel)
Nathalie Van Den Hurk (piano - #8)
Kathryn McKee (additional strings)
Michael Patterson (additional strings)
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