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The Jazzfakers
Hallucinations
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The Jazzfakers sind ein Quartett aus New York das mit Hallucibations, dessen Titel auf das gleichnamige Buch Oliver Sacks beruht, ihr viertes Album seit ihrer Gründung 2008 vorlegen. Viel wichtiger scheint mir aber die Aussage, dass die Stücke dieses Albums im Juli 2013 entstanden sind, während sich alle Mitglieder in anderen Halluzinationzuständen befanden.
Dieses Album ist ein Hybrid aus Experimental- und Freejazz, psychedelischen Klängen und ich nenne es mal den "Jazzfakers-Stil". Man kann dieses Album nur mit Kopfhörer hören und erfassen. Ich habe heute versucht, es auf dem Weg zur Arbeit im Auto zu hören und es war nur dissonanter Krach, den ich nach fünf Minuten ausschalten musste. Nun höre ich das Album gerade in moderater Lautstärke über Kopfhörer und die tatsächlich in verschiedenen Dimensionen spielenden Instrumente fügen sich zu einem psychedelischen Mix aus Jazz und Freejazz zusammen. Verzerrte Instrumentenklänge umringen die Stücke, das Schlagzeug macht sein Ding und darüber arbeitet sich das Saxophon in Ekstase.
Die Grenze zwischen, sagen wir mal Musik und dissonantem Lärm, ist hier fließend. Im dritten Stück röhrt eine stark verzerrte Gitarre, ein Synthesizer gibt hektische, aber noch fast melodische Klänge von sich und das Schlagzeug siedelt sich zwischen Freejazz und Punk an. Dieser Jazzpunk mündet schließlich in schwebender Elektronik und hebt abschließend nochmals mit anziehendem Schlagzeug und psychedelisch wirren Solos von Keyboard und Gitarre (?) in ganz andere Dimensionen ab.
The Jazzfakers liefern hier einen Sound ab, den ich so noch nicht gehört habe. Dass alle gute Instrumentalisten sind hört man sofort. An sich wollte ich das Abum zunächst in den Reigen der absolut überambitionierten und somit unhörbaren Werke dieser Jazzabwandlungen einreihen. Doch man muss diesem Brett an Sound seine Zeit und seinen Raum geben. Dann stellt man fest, dass The Jattfakers eben diesen Grad der Überambitioniertheit perfekt umschiffen und immer wenn es zur Kakophonie zu werden scheint, zurück in fragile und sehr melodische Parts finden.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Hypnagogiga | 4:38 |
2 |
Phantacursis | 5:53 |
3 |
Delirium Tremens | 5:44 |
4 |
Hynopompia | 8:58 |
5 |
Biscameralism | 6:38 |
6 |
I-DOPA | 5:00 |
7 |
The Sacred Disease | 3:58 |
8 |
Synesthesia | 7:30 |
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Besetzung |
David Tamura: Saxophone, Keyboards, Gitarren
Robert L. Pepper: Violine, Elektronik
Matt Luczak: Schlagzeug
Raphael Zwywer: Bass, Elektronik, Samples
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