Ellen Bødtker / Jan Erik Vold
Sommeren Der Ute
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Musik und Lyrik, nicht unbedingt neu, das gab es bereits des Öfteren.
Doch letztlich ist es immer wieder neu, so auch hier. Eingebettet in mystisch anmutende nordische Klänge, untermalt von Harfen und Trompete, rezitiert Jan Erik Vold.
Entstanden war diese Idee im August 2013, als Ellen Bødtker und Jan Erik Vold in einem japanischen Schnellzug saßen und Haikus lasen.
Haikus, diese traditionelle japanische Gedichtform, die als kürzeste Gedichtform der Welt gilt.
“Once Upon A Summer” oder Sommeren Der Ute nahm so Gestalt an. Die Gedichte von Vold beleuchten den Sommer, die Ozeane und auch Menschen, unter anderem treffen wir auf Zuikan, den Einsiedler. Ellen Bødtker schrieb, dass sie die japanische Landschaft oft an jene ihrer Heimat Norwegen erinnerte. Die Musikerin arbeitet mit zahlreichen Formationen zusammen, unter anderem auch im klassischen Bereich mit der Oslo Sinfonietta und dem Oslo Philharmonic Orchestra. Sechs Solo-Alben hat sie bereits unter eigenem Namen veröffentlicht.
Der Schriftsteller Vold debütierte als Poet im Jahre 1965 mit der Sammlung “Mellom speil og speil”(“Between mirror and mirror“). Bereits in früheren Jahren arbeitete er mit Musikern, vornehmlich Jazz-Musikern zusammen, so bei den Produktionen mit Jan Garbarek (“Ingentings bjeller“ – 1977) und “Blåmann, Blåmann“ (1988) mit Chet Baker.
Zusammen mit Arve Henriksen, dem Trompeter, und dem Perkussionisten Eirik Raude haben die Musiker und der Poet eine bezaubernde musikalische Landschaft geschaffen, die sicher nicht für jeden Musikhörer zugänglich sein wird. Denn die gesprochenen Worte sind nicht so integriert, wie man es eben von Gesang oder auch vom Rap kennt.
Mal mit orientalisch oder fernöstlich, aber meist skandinavisch geprägter Atmosphäre muss man also versuchen, das, was man hört, als Gesamtpaket zu hören, und zu diesem Paket gehören dann natürlich auch die Gedichte, zwar in Norwegisch vorgetragen, aber dank der Übersetzung im Booklet auf Englisch verständlich nachlesbar.
Die Musikerin weiß die Harfe sehr sinnbildlich einzusetzen, so scheint man auf “Solen, Snøen“ den Schnee förmlich rieseln in einem kräftigen Wind. Aber letztlich sind es alle drei Musiker, die es vermögen, einen Soundtrack für die Sinne zu schaffen, und so ist es Vold, der einen beim Träumen manchmal wieder in die Realität holt. Eine sehr außergewöhnliche und sehr interessante Veröffentlichung, die etwas Besonderes darstellt, die auch eine sehr beruhigende Wirkung auf gestresste Nerven besitzt....
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Hvitt hav / White Ocean (2:49)
2 Stille hav / Quiet Ocean (1:19)
3 Sommeren der ute / Once upon a Summer (10:20)
4 Brev som kommer / Letters That Come (2:21)
5 Mykt hav / Tender Ocean (1:31)
6 Eneboeren Zuikan / Zuikan the Hermit (1:56)
7 Hokusai den gamle mester / Hokusai the old Master (4:43)
8 Sju ganger ned og åtte ganger opp / Seven times Down and Eight times Up (1:03)
9 Tre dråper vann / Three Drops of Water (1:05)
10 Abel Ek / Abel Ek (6:16)
11 Dråpen / The Drop (1:56)
12 Solen, Snøen / Sun, Snow (2:39)
13 Stein, Vann / Stone, Water (4:40)
14 Hvem er det som hvisker? / Who´s the one Whispering? (1:44)
15 Stupe i havet / Plunging into the Ocean (2:17)
16 Fossen / The Angry Rapids (2:09)
17 Havet og smilet / Smiling by the Ocean (6:16)
18 Rødt og hvitt / Red and White (1:59)
(music composed by Ellen Bødtker, except # 6, 9 & 11 by Arve Henriksen
and #8, 14 & 15 by Eirik Raude, #2 & 5 includes elements of
“In a Landscape” by John Cage)
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Besetzung |
Ellen Bødtker (acoustic and electric harp, e bows & piano)
Jan Erik Vold (voice)
Arve Henriksen (trumpet, vocal and electronics)
Eirik Raude (percussion and electronics)
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