Lord Huron sind der Soundtrack für eine einsame Autofahrt auf einer einsamen Landstraße, wenn du Fan vom Boss und Gaslight Anthem bist. So wurde mir die aktuelle Platte "Strange Trails" von einem Freund beschrieben. Hört sich ja erstmal sehr gut an für meinen Geschmack.
Neugierig stürtze ich mich also auf die 14 Songs und zwar genau bei so einer Gelegenheit. Nur das die einsame Landstraße die A27 war und ich auf dem Weg für Konzertfotos in Bremen. Aber der Grundgedanke passt.
Und schon der Opener "Love Like Ghosts" lässt mich schmunzeln, weil es genau auf die besagte Beschreibung passte. Da ich ein Fan der oben genannten Bands bin, hatte mich der erdige Sound der vier Haudegen auch sofort. Und dabei hab ich das Gefühl die A27 gegen einen staubigen Highway getauscht zu haben und mein Kleinwagen wird plötzlich zum Ford Mustang. Lord Huron machen diesen wohligen amerikanischen Sound, der dumpfen Patriotismus und waffengeile Hinterwäldler kurz ausblendet.
Dieses Album wird nichts neu erfinden, aber das muss es auch nicht. Es ist der typische Springsteen-Sound mit junger Attitüde. Mit Vollbart. Mit Bon Iver im Plattenschrank daneben. Mit Gefühl. Mit Herz. Gut so!
Lord Huron machen für mich alles richtig und schlagen die Brücke vom ewig coolen amerikanischen Sound eines Springsteen zu melancholischen und stimmungsvollen Musikern wie Bon Iver und Co.
Von mir auf jeden Fall ansich ein Anspieltipp und persönlich auch ein Pflichtkauf.