Nein, auch wenn es der Name vermuten lässt: Visigoth kommen nicht aus Deutschland. Das Quintett ist in Utah, USA zu Hause. Die junge Gruppe besteht seit etwa drei Jahren und hat 2010 ein erstes Demo veröffentlicht. Die EP Final spell vertrieb man ursprünglich ab letztem Sommer selbst. Kürzlich nahmen die Italiener von Cruz del Sur Visigoth unter ihre Fittiche und veröffentlichen dieses Vier-Song-Debüt nun unter ihrem Banner.
Entsprechend dem restlichen Labelprogramm gibt es auch zünftigen traditionellen Stahl auf die Ohren. Das jugendlich-ungestüme sowie den Bock auf die Musik hört man der Band zweifelsohne an. Klanglich fährt man allerdings voll die 80er Schiene und erinnert dabei etwas an Twisted Tower Dire. Hinzu gesellt sich nicht selten eine stark zupackende Hard Rock-Attitüde, was für eine gute Portion Charme sorgt.
Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass das Ganze am Ende doch eine recht biedere und gewöhnliche Veranstaltung ist. Denn über Genrestandards kommt die Band leider nicht hinaus. Dazu wirken die überproportional eingesetzten Oh-Ohs und Ah-Ahs sowie die pathetischen Texte etwas käsig. Trotzdem kann man gut seinen Spaß an Songs wie „Seven golden ships“ oder „Final spell“ haben, sofern man auf diesen gut abgehangenen Sound steht.