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Reviews
Albert Hammond

Legend II


Info
Musikrichtung: Songwriter

VÖ: 15.02.2013

(Hypertension / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 69:25


Fans von The Strokes sollten bei diesem Album nicht zu schnell zugreifen. Der Albert Hammond, um den es hier geht, ist nicht Albert Hammond jr, der Gitarrist ihrer Lieblinge, sondern der Vater von selbigem.

Wer diesen Star der Mid-70er nicht kennt, wird Legend II schnell für das gut produzierte Cover-Album eines soliden Künstlers halten, der mit dem Aufkochen von Hits aus dem Hause Joe Cocker, Tina Turner, Whitney Houston und einiger anderer die Betriebskasse auffüllen möchte.

Das ist ebenso richtig wie falsch. Die Songs von Legend II sind tatsächlich alle durch andere Künstler bekannt geworden – mit Ausnahme der beiden letzten, mit denen Hammond in den 70ern Riesenerfolge selber gefeiert hat. Danach ist sein Stern als Interpret gesunken. Aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat er sich aber nicht, stattdessen hat er u.a. für die oben genannten Künstler zum Teil sehr erfolgreiche Hits geschrieben.

Nachdem er 2010 sein Comeback mit eigenen Hits gefeiert hat, die als Duette mit namhaften Stars neu eingespielt wurden, hat er sich nun daran gemacht einige der von ihm für andere geschriebenen Hits selber aufzunehmen. Ob das nun Cover-Versionen sind oder die eigentlichen Originale, ist eine fast schon philosophische Frage.

Musikalisch hätte das Album nicht sein müssen. Hammond hatte in vielen Fällen Hits für außergewöhnlich ausdrucksstarke SängerInnen geschrieben. Diesen kann er nicht das Wasser reichen; zumal man seiner Stimme doch immer wieder einmal das Alter anmerkt. So werden seine beiden eigenen musikalisch eher fröhlich naiven Nummern am Ende des Albums zugleich seine Highlights – aber das waren sie auch schon in den vor 35 Jahren aufgenommenen Urfassungen.

Davon abgesehen haben wir es mit einer soliden Sammlung guter Songwriter-Songs am Rande des Rock-Genres zu tun, die zwischen der Edelschnulze „I need to be in Love“ und der tollen Rock-Hymne „Ask me how I feel“ changieren. Das läuft gut rein und enttäuscht eigentlich nur dann, wenn man das Original(?) im Ohr hat.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Don't you love me anymore 4:22
2 I don't wanna live without your Love 3:44
3 I don't wanna lose you 3:41
4 Ask me how I feel 4:20
5 The Way of the World 4:26
6 Be tender with me Baby 4:14
7 I need to be in Love 3:32
8 When you tell me that you love me 4:05
9 One Moment in Time 4:59
10 The Snows of New York 3:33
11 Room in your Heart 4:10
12 Looking through the Eyes of a Child 4:34
13 I guess I really had it coming 3:11
14 Careless Heart 4:50
15 If you gotta break another Heart 2:53
16 Rebecca 3:12
17 Everything I want to do 2:43
18 Down by the River 2:55

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