Terry & the Pirates werden uns als West Coast Band verkauft. Mir soll’s recht sein; auch wenn ich eher allgemein mit „Americana“ etikettiert hätte.
Mit erscheint die Band im Vergleich mit klassischen West Coast Bands etwas weniger luftig und sonnig. Und wenn sich „Inside and out“ zwischen Bob Dylan und Tom Petty einpendelt, oder „Montana Eyes“ mit einem schönen Schuss Southern Rock an Mountain erinnert, haben wir die Westküste auch deutlich hinter uns gelassen.
Der eh schon abwechslungsreichen Platte tut das nur zusätzlich gut. Die bewegt sich von knackigem Rock’n’Roll („Ain't livin' long like this“) über rockige Instrumentals („Highway“) bis hin zu langen Epen („Inlaws and Outlaws“).
Dabei stehen fast immer die Gitarren Soli von Cippolina und Greg Douglas im Mittelpunkt. Nur bei dem Screamin' Jay Hawkins Klassiker „I put a Spell on you” stellt sich ihnen eine fette Orgel an die Seite, die laut Booklet zwar von niemandem gespielt wird, was den Genuss aber nicht trübt.
Die Boni sind auf diesem Album wirklich mal Boni. „TD's natural Blues” ist ein Rock’n’Roll Live-Bootleg, wesentlich rauer als die CD und scheint sich ein Stück weit an „Act naturally“ anzulehnen.
Auch das herrlich groovende Instrumental „Walking the Plank” kommt in fantastischen Bootleg-Sound – und passt sich mit seinem Titel natürlich wesentlich besser an den Bandnamen an, als das Prärie-Cover.
MiG liefern das Teil wie gewohnt im Digi-Pack mit ausführlichem englischen Booklet. Eine deutsche Version steht auf der Label-Homepage.