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Straight Line Stitch
The fight of our lives
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Man, hier will man uns mal wieder etwas als den heißen Scheiß verkaufen… Von Authentizität und leidenschaftlichem Auftreten ist hier die Rede, von einer natürlichen Evolution in Sachen eigenem Songwriting usw. Jetzt mal etwas Zurückhaltung, bitte. Ich glaube ja, dass Straight Line Stitch nette Leute sind, die ihre Musik lieben. Aber trotzdem klingt diese alles andere als spannend. Im Gegenteil: überwiegend kommt sie sogar durch und durch schablonisiert daher.
Die Band bewegt sich auf ihrem vierten Album The fight of our lives im Spannungsfeld zwischen sich überaltertem Metalcore und zeitgemäßen Rockbands wie Stone Sour. Wobei der Pegel in Richtung ersteren ausschlägt. Das wäre ja OK. Doch wird man bereits beim Opener „Tear down the sky“ von einem tausendmal gehörten Melodic Death-Riff empfangen, welches eher zum Weghören einlädt (und bessere kommen auch nicht nach). Danach folgt genreübliches Gekeife und ein gar süßlicher Poprefrain. Abwechslung die nächsten paar Songs? Keine! Na gut, einen Unterschied zur Stangenware hat man dann doch noch: und zwar Sängerin Alexis Brown. Die böse Frau markiert sie ganz gut, wenn auch öfter übertrieben affektiert. Da sitzt die süßliche Stimme fast besser. Nur zur schade, dass sie damit nicht über allzu gefällige und manchmal etwas deplatziert wirkende Gesangslinien hinaus kommt.
Etwas Abwechslung verschaffen die mit einer gepflegten Rockkante versehenen gemäßtigeren Songs wie „Cold front“ oder „One reason“. Die Aufhellung steht der Band gut. Nebenbei erschafft man damit ein paar heiße Single-Kandidaten. Ein absolut heißer Anwärter dafür wäre das sehr melodische „Never surrender“. Das klingt zwar auch nach Stangenware, dafür aber etwas angenehmer. Man muss halt nicht immer nur den harten Mann/die harte Frau markieren. Wie man es dreht und wendet, Straight Line Stitch haben hiermit nichts weiter als typische Zielgruppenmusik geschaffen. Das Pendeln zwischen Dampfhammer und Süßholzraspeln ist schon ziemlich ausgelutscht und beeindruckt wohl nur noch beinharte Genrefans oder Heranwachsende im Musikzirkus. Der künstlich massive Sound täuscht auch nicht darüber hinweg, dass wir es hier doch nur mit moderner Popmusik zu tun haben. Als Respekt vor den Musikern und ihren vorhandenen handwerklichen Kompetenz (auch wenn sie nicht allzu viel draus machen), 8 Punkte von mir. Mehr ist auch mit gutem Willen nicht drin!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Tear down the sky | 4:15 |
2 |
Conversion | 4:22 |
3 |
Laughing in the rearview | 4:20 |
4 |
Cold front | 3:54 |
5 |
No tomorrow | 3:35 |
6 |
Bar room brawl | 4:20 |
7 |
One reason | 3:28 |
8 |
Never surrender | 3:20 |
9 |
Living dead | 3:26 |
10 |
Sound of silence | 3:31 |
11 |
Ashes in the wind | 3:30 |
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Besetzung |
Alexis Brown (Vocals)
Seth Thacker (Guitar)
Jason White (Bass)
Kanky Lora (Drums)
Kris Norris (Guitar)
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