Melissa Etheridge
Fearless Love
Unentschieden...
... so könnte man das neue Album Fearless Love von Melissa Etheridge beschreiben. Fans jubeln zwar die Rückkehr zu mehr Gitarre, allerdings kann man das soooo nun nicht für das gesamte Album behaupten.
Im Grunde changieren die Songs auf Fearless Love zwischen den Kategorien Gitarrenpop, Bluesrock und Ballade. Zu ersten Kategorie gehört auf jeden Fall die erste Singleauskopplung "Fearless Love", ein sich dramatisch zum Refrain hin steigernder Gitarrenpopsong klassischer amerikanischer Prägung - eingängig und in diesem Fall fesselnd dazu. Auch das folgenden "The Wanting Of You" ändert an diesem Konzept wenig bis gar nichts, von einem eingeschobenen Gitarrensolo einmal abgesehen. Auch "Indiana" gehört in diese Reihe: Auf einen leisen Beginn mit Piano, den in der zweiten Strophe einsetzenden drums und bass folgt dann zum Refrain der Rock, der für meinen Geschmack aber mit zu viel Bombast aufgestockt wird...
"Company" kommt nicht nur endgültig im Pop an, sondern tendiert hin zur Ballade, und vor der Bedeutungslosigkeit bewahrt diesen Song im Grunde nur die Charakterstimme von Etheridge - "Company" wenigstens, denn die "Balladen" "Heaven On Earth", "Only Love", "To Be Loved" und "Gently We Row" schaffen diesen Sprung nicht mehr, und damit fällt ein großer Teil des Albums wirklich schlicht aus!
Was neben den beiden ersten Songs jedoch teilweise für diese Songs entschädigt sind die Tracks der dritten Kategorie: Bluesrock. Die Reihe dieser Songs wird angeführt von "Miss California": southern style Bluesrock mit der rauhen Stimme von Melissa Etheridge... Schlicht ein Hit, bestens geeignet für den Soundtrack zu einem richtig coolen Roadmovie. "Drag Me Away" setzt diesen Stil fort, vermischt ihn mit etwas poppigeren Elementen, und wird so zu einem immer noch guten, allerdings mit etwas zu viel dramatischem chorus im Hintergrund überladenen Song. "Nervous" hingegen ist schlichter, gut gemachter "weißer" Bluesrock à la David Gogo, eben solches gilt auch für "We Are The Ones", bei dem lediglich die Gitarren etwas verhaltener ausfallen...
So stehen für das neue Melissa Etheridge-Album Fearless Love zwar mindestens eben so viele Hammersongs wie Totalausfälle zu buchen, daneben noch ein paar "nette" Songs - aber reicht das für eine Künstlerin ihres Formates? Sicher nicht, und im Grunde müßte man empfehlen sich nicht das Album zu kaufen sondern nur die guten Songs - Gott sei Dank geht das inzwischen ja auch, und diese Songs lohnen sich dann auch wirklich und unbestritten! Als Album insgesamt nur Mittelmaß...
Andreas Matena
Trackliste |
1 | Fearless Love | 4:27 |
2 |
The Wanting Of You | 4:12 |
3 |
Company | 4:53 |
4 |
Miss California | 3:59 |
5 |
Drag Me Away | 4:41 |
6 |
Indiana | 5:27 |
7 |
Nervous | 3:12 |
8 |
Heaven On Earth | 3:46 |
9 |
We Are The Ones | 5:39 |
10 |
Only Love | 5:42 |
11 |
To Be Loved | 5:12 |
12 |
Gently We Row | 5:15 |
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Besetzung |
Melissa Etheridge: vocals, acoustic guitar, mando guitar
John Shanks: acoustic and electric guitar
Victor Indrizzo: drums
Sean Hurley: bass
Jamie Muhoberac: keys
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