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Reviews
Eric Woolfson

sings the Alan Parsons Project that never was


Info
Musikrichtung: Soft Prog

VÖ: 22.05.2009

(Limelight / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 42:55


Nicht schon wieder – war meine spontane Reaktion, als dieses Eric Woolfson-Album aus dem Briefumschlag rutschte. Zu deutlich stand mir noch der katastrophale Versuch Woolfsons vor Ohren, unter dem Titel More Tales of Mystery and Imagination eine Fortsetzung des grandiosen Debüts des Alan Parsons Projects zu kreieren.

Auch Eric Woolfson sings the Alan Parsons Project that never was wird nicht alle APP-Fans vor Begeisterung auf die Stühle jagen. Woolfson hat in den Schubladen gekramt und Material zusammengesucht, dass es aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht auf die Alan-Parsons-Alben geschafft haben. Ein Grund, den Woolfson im Booklet mehrfach nennt, ist dass er nicht in der Lage war Parsons von den jeweiligen Stücken zu überzeugen.
Wenn über die Entstehungszeit geschrieben wird, dann fallen Namen wie Eye in the Sky, Sterotomy und Ammonia Avenue - Alben, bei denen in den Augen vieler APP-Fans der ersten Stunde die relevante Geschichte des Projekts schon lange zu Ende war.

„Old and wise“ und „Don’t answer me” sind Stücke, an die die besseren Titel dieses neuen Albums erinnern, ein weicher, sanfter, harmonischer, aber nur bedingt poppiger Aufguss der erfolgreichen Chart-Jahre des Alan Parsons Projects.
Völlige Ausfälle gibt es dabei nicht, nur einige blassere Titel, die aber auch auf den genannten APP-Alben durchaus wertiges Füllmaterial hätten werden können.

Das rockigste Stück ist „Steal your Heart away”. Und besonders auf Stücken dieser Preisklasse bedauert man, dass Woolfson einer wichtigen APP-Tradition nicht gefolgt ist,dem Einsatz vieler verschiedener Sänger. Seine Stimme, die bei den sanften Schmeichlern ideal ist, trägt diesen Rocker nicht, auch wenn dessen Power durchaus im moderaten Bereich blebt.
Überhaupt wünscht man sich immer wieder die Beteiligung eines Mit-Produzenten von der Fantasie eines Alan Parsons herbei, der der guten Grundsubstanz der Woolfson-Kompositionen das gewisse Extra hinzugefügt hätte.

Am stärksten wird das Alan Parsons Project that never was da, wo Woolfson auf alte Arrangements zurückgreift. Dass er das wohl selber weiß, zeigt die Tatsache, dass er die beiden Stücken, die am dichtesten dran sind, gleich an den Anfang stellt. Der Opener „Golden Key“ kopiert bis hin zum Kastagnetten(?)-Klang.

Starke Eigengewächse, die sich deutlich von alten Taten unterscheiden, sind „I can see round Corners“, ein interessanter, sehr sparsam instrumentierter Titel, der von verschiedenen sehr unterschiedlichen Gesangs- und Background-Stimmen lebt, und das ruhige „Along the Road together“. Auf sanftem Percussion-Rhythmus erklingt ein Stück, das fast wie ein altes geistliches Lied im Stile von „Should all Acquaintance be forgot“ klingt.

Fazit:
Eric Woolfson sings the Alan Parsons Project that never was bietet genug, um den Wunsch zu erwecken, weiteres von ihm zu hören; lässt aber ebenso von einer Wiedervereinigung des echten Projects träumen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Golden Key 4:12
2 Nothing can change my Mind 4:00
3 Rumour goin' round 4:39
4 Any other Day 3:08
5 I can see round Corners 5:16
6 Steal your Heart away 3:20
7 Along the Road together 3:22
8 Somewhere in the Audience 4:36
9 Train to Wuxi 4:19
10 Immortal 6:02
Besetzung

www.ericWoolfsonmusic.com
www.the-alan-parsons-project-that-never-was.com
www.the-alan-parsons-project.com


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