Novalis
Vielleicht bist Du ein Clown?
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Info |
Musikrichtung:
Soft Prog
VÖ: 26.10.2007 (1978)
(Revisted / SPV)
Gesamtspielzeit: 34:44
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Wenn man eine Band liebt, versucht man alles, sie sich schön zu hören. Und das kann man bei Vielleicht bist Du ein Clown? gut tun. Das Album bietet genug Ansätze und Qualität, um dem Versuch eine solide Basis zu verschaffen.
Das heißt aber auf keinen Fall, dass das sechste Album der Band in irgendeiner Weise mit den vier vorhergehenden Werken hätte mithalten können. Vom „Zeitgeist“ und dem Wunsch der Plattenfirma nach radiotauglichen Stücken ist im Booklet die Rede. Vielleicht erklärt das einiges.
Beim Hören hat man dennoch eher den Eindruck: Die Luft ist raus!
Das beginnt gleich beim Opener „Der Geigenspieler“. Erinnerungen an „früher“ kommen auf. Aber das Ganze bleibt ein dünner Abklatsch. Es gibt einige schöne ruhige akustische Passagen. Aber über acht Minuten ohne eine einzige wirklich beeindruckende instrumentale Abfahrt, das hätte es früher nicht gegeben.
Ich weiß nicht, ob es von „Zingaresca“ eine Single gab. Aber es war das Stück, mit dem Brain Novalis damals auf einem Sampler präsentierte. Eine gute Wahl. Es ist tatsächlich das Highlight des Albums. E-Gitarre und Percussion treiben ein flottes und rhythmisches Instrumental voran, das kompakt und modern wirkt und so anders als die alten Novalis ist, dass man deren Trademarks hier gar nicht vermisst.
Das ist bei „Manchmal fällt der Regen eben lang“ ganz anders. Schon der Titel knüpft an die „Schmetterlinge“ oder die „grüne Wiese“ an. Aber das Ganze kommt hier nicht nur blass. Ich wollte das böse Wort hier eigentlich gar nicht aussprechen, aber da selbst Drummer Biereichel das Stück im Booklet als „fast schon Schlager im besten Sinne“ bezeichnet, kann ich hier nur zustimmen. Fast ein Fall für Dieter Thomas Hecks ZDF Hitparade.
Das Titelstück wählt einen neuen Ansatz. Auch hier dürfte der Zeitgeist geweht haben. Rockiger und textlich wesentlich Welt zugewandter verabschiedet man sich weitgehend von dem Romantikkonzept, das Novalis doch einmal ausgemacht hat. Und leider erreicht man auch keine neue Qualität, sonder bleibt im recht banalen hängen.
Mit „City Nord“ gibt es ein zweites, wiederum recht kraftvolles Instrumental, das weder hui noch pfui ist.
Am Ende dann noch einmal ein Marsch auf alten Wegen. Man bedient sich lyrisch in der deutschen Klassik. Friedrich Schiller liefert diese Mal die Worte. Aber die Band findet nicht die Musik, sie so in den Himmel zu erheben, wie ihnen das in der Vergangenheit mit Eigen- und Novalis-Texten gelungen ist.
Der Re-Release kommt als Digi-Pack ohne Bonus-Tracks. Dass Booklet ist reich bebildert und hat deutsche und englische Linernotes.
Insgesamt alles andere als rausgeschmissenes Geld, aber sicher auch kein Klassiker.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Der Geigenspieler | 8:14 |
2 |
Zingaresca | 5:12 |
3 |
Manchmal fällt der Regen eben lang | 3:50 |
4 |
Vielleicht bin ich ein Clown | 6:22 |
5 |
City Nord | 6:07 |
6 |
Die Welt wird alt und wieder jung | 4:30 |
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Besetzung |
Detlef Job (Git, Voc)
Fred Mühlböck (Voc, Git, Querflöte)
Lutz Rahn (Keys)
Hartwig Biereichel (Dr, Perc)
Heino Schünzel (B, Voc)
Gäste:
Tommy Goldschmidt (Perc <1,2>)
Walter Quintus (Geige <1>)
Produzent: Achim Reichel
Toningenieur: Thomas Kuckuck
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